Die liebsten Feinde der Formel 1

Sebastian Vettel und Daniil Kwjat lassen Erinnerungen an frühere brisante Duell aufleben.

Nein, die Formel 1 ist jetzt keineswegs langweilig, bloß weil Nico Rosberg in dieser Saison von Sieg zu Sieg rast. Hinter dem deutschen Dominator geht’s sogar äußerst turbulent zu: Ferrari-Pilot Sebastian Vettel und Daniil Kwjat (Red Bull) sorgten nun schon zum zweiten Mal in Folge für den emotionalen Aufreger des Grand Prix.

In Schanghai hatte Kwjat den Deutschen in der Startkurve abgedrängt und so eine Kollision Vettels mit dessen Kollegen Kimi Räikkönen heraufbeschworen. Beim Rennen in Sotschi war für Vettel bereits nach wenigen Metern Endstation, weil der Russe ihm zwei Mal ins Heck gefahren war. Der vierfache Weltmeister schimpfte im Boxenfunk wie ein Rohrspatz und stellte danach Red-Bull-Teamchef Christian Horner zur Rede.

Die liebsten Feinde der Formel 1
Formula One - Russian Grand Prix - Sochi, Russia - 1/5/16 - Car of Ferrari driver Sebastian Vettel of Germany is seen after the crash during the Russian Grand Prix. REUTERS/Maxim Shemetov
Auch wenn sich Kwjat am Abend telefonisch beim Deutschen entschuldigte, für den vierfachen Weltmeister ist die WM fast schon gelaufen: Nach vier Rennen liegt Vettel bereits 67 Zähler hinter Leader Rosberg.

Vettel vs. Kwjat – da haben sich offenbar zwei neue Rivalen gefunden. Niki Lauda wurde sogar als interessierter Zaungast des Privatduells emotional. Wie er an Vettels Stelle reagiert hätte, wurde Lauda gefragt. "Ich würde ihn umbringen."

Die liebsten Feinde der Formel 1
epa05286143 German Formula One driver Sebastian Vettel of Scuderia Ferrari in starting grid before the 2016 Formula One Grand Prix of Russia the Sochi Autodrom circuit, in Sochi, Russia, 01 May 2016. EPA/SRDJAN SUKI
Die Geschichte der Formel 1 ist reich an brisanten Zweikämpfen. Wer waren in der Vergangenheit die größten Rivalen der Rennstrecke? Wer fuhr im persönlichen Clinch gerne einmal auf Kampflinie?

Prost vs. Senna

Keine Rivalität war größer als jene zwischen Alain Prost und Ayrton Senna. 1989 fährt WM-Leader Prost im letzten Rennen in Australien seinem McLaren-Teamkollegen in den Wagen, um sich den Titel zu sichern. Senna kann den Grand Prix im Gegensatz zum Franzosen fortsetzen, gewinnt und schnappt sich den WM-Titel. Doch Prost interveniert so lange bei der Rennleitung, bis Senna nachträglich disqualifiziert wird.

Ein Jahr später revanchiert sich Senna auf seine Weise: In Suzuka schießt der Brasilianer Prost ab – und wird Weltmeister. "Ayrton will mich nicht schlagen", sagte Prost, "er will mich demütigen, aber das ist seine Schwäche."

Piquet vs. Mansell

Die beiden Williams-Piloten waren einander als Teamkollegen spinnefeind. Nelson Piquet beleidigte und provozierte den Engländer Nigel Mansell in einer Tour. Das ging 1987 so weit, dass am Ende Alain Prost der lachende Dritte war und Weltmeister wurde.

Schumacher vs. Hill

Im letzten Grand Prix der Saison 1994 gerieten sich Michael Schumacher und Damon Hill in die Haare. Der Deutsche flog erst von der Strecke und kollidierte dann mit dem Engländer, der ihn überholen wollte. So kam Schumacher zum ersten WM-Titel. In den Folgejahren lieferten sich die beiden immer wieder erbitterte Duelle.

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