Fit für die Tennis-Zukunft: Russland hat eine neue Scharapowa
Sie antwortet wie ein profilierter Superstar, der schon Hunderte von Interviews gegeben hat. Mirra Andrejewa ist in diesem Falle kein Routinier: So schnell sie sich in die Weltspitze gespielt hat, so schnell wusste man in Paris, wie sie auftritt, wer sie ist.
Dabei ist die Russin erst am 29. April 16 geworden. Der Interview-Raum war auch nach ihrer 7:6-1:6-1:6-Niederlage in der dritten Runde gegen Cori Gauff prall gefüllt. Immerhin hat sie jener Dame einen Satz abgenommen, von der man vor vier, fünf Jahren dasselbe prophezeite wie von Andrejewa und die gehalten hat, was sie versprochen hatte. Das nimmt man auch von Mirra Andrejewa an. Und man nimmt ihr auch die Träume ab. Wie jene über ihre Karriere: „Wie viele Grand-Slam-Titel hat Djokovic? 22? Dann sind 25 mein Ziel“, sagt die Russin, die betont, dass ihr aber Nadal „den Kopf verdreht hat“.
Die Fans in Roland Garros drehen sich jedenfalls schon nach ihr um. „Sie ist in ihrem Alter die Beste“, sagt auch Thomas Hammerl, Geschäftsführer des Europäischen Tennisverbandes. Davon zeugt auch das WTA-Liveranking, das sie als einzige 16-Jährige unter den Top 100 auswirft.
Sie könnte nicht die einzige Russin sein, die sich nach oben spielt. Xenia Efremowa hat schon ein eigenes Management (IMG) und wird von einem eigenen TV-Team das ganze Jahr begleitet. Efremowa ist 14.
Brite „überragend“
Bei den Burschen verfügen die Italiener mit Federico Cina (16) über ein Riesentalent, ebenso die Briten mit dem 14-jährigen Mark Ceban. „Er ist bereits 1,82 Meter groß und den anderen körperlich weit überlegen“, sagt Hammerl. Auch Österreicher könnten am Kuchen mitnaschen: Der von Jürgen Melzer betreute Vorarlberger Joel Schwärzler (17), der am Sonntag seine Auftaktpartie im Juniorenbewerb der French Open gewann, ist die Nummer 16 der U-18-Weltrangliste.
Die besten Chancen hat aber ein anderes Land: „Die Tschechen haben in allen Ranglisten mit Abstand die meisten Burschen und Mädchen“, sagt Hammerl. Brenda Fruhvirtova (16) und Sara Bejlek (17) schafften in Paris die Qualifikation.
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