Federer auf Südamerika-Tour

Federer auf Südamerika-Tour
Der Schweizer tritt zum ersten Mal in Brasilien und Argentinien an.

Tennis-Ass Roger Federer steht vor einer Premiere. Der 31-Jährige hat in seiner 14-jährigen Profikarriere zwar mehr Grand-Slam-Titel gesammelt als jeder andere, 19 Masters-Turniere gewonnen und war 302 Wochen lang Weltranglisten-Erster, doch zum ersten Mal wird der Schweizer nun in Brasilien und Argentinien antreten.

"Ich bin wohl aufgeregter als die Fans", sagte Federer vor seiner Abreise nach Südamerika. Am Mittwoch traf er in Sao Paulo ein und ließ prompt via Twitter wissen: "Ich freue mich sehr, dass ich es endlich nach Brasilien geschafft habe."

Dort bestreitet er an am Donnerstag einen Schaukampf gegen Lokalmatador Thomaz Bellucci, zwei Tage später einen gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga und am Sonntag noch ein Match gegen den Deutschen Tommy Haas.

"Gillette-Federer-Tour"

Während sein verletzungsgeplagter spanischer Rivale Rafael Nadal weiter für sein Comeback schuftet, nutzt Federer die Südamerika-Reise als Werbung für den Sport, für lockere Trainingsspielchen, nicht zuletzt aber für weitere Millionen in der Kasse. Auf Wunsch der Profis hatte die Spielerorganisation ATP die offizielle Pause nach der WM in London auf sechs Wochen ausgedehnt.

Und so organisierte eine Agentur eine Turnierkette mit Auftritten in Brasilien, Argentinien und Kolumbien. Dafür wurde eigens der Titel "Gillette-Federer-Tour"  kreiert. Die berühmten Federer-Basecaps mit dem stilisierten RF-Schriftzug wurden in den jeweiligen Landesfarben grün, blau, gelb aufgelegt.

In Buenos Aires errichteten die lokalen Organisatoren extra eine Arena für fast 20.000 Zuschauer. "Ich konnte es fast nicht glauben. Das sind Dimensionen, die wir in der Schweiz nicht kennen. Das ist wohl das zweitgrößte Stadion, in dem ich je gespielt habe. Nur bei den US Open gibt es noch mehr Zuschauer", sagte Federer, der in dieser Tenniswelt ansonsten schon (fast) alles gesehen haben dürfte.

Energie

Und weil die 19.600 Tickets für das Federer-Match gegen den argentinischen Tennis-Nationalhelden und früheren US-Open-Sieger Juan Martin del Potro sofort ausverkauft war, setzten die Veranstalter einfach ein zweites Match am Folgetag an.

"Normalerweise müssen die Leute immer weit reisen, um mich zu sehen. Für einmal komme ich nun zu ihnen", sagte Federer. Ehrgeizig geht er auch die Aufgabe gegen Del Potro an. "Sie können sich vorstellen, dass 20.000 Zuschauer viel Energie erzeugen", betonte der zweifache Familienvater.

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