Es lebe der König Football

Es lebe der König Football
Vor wenigen Wochen drohte die Absage der NFL-Saison. Nun sind die USA und Präsident Obama wieder im Eierlaberl-Fieber.

Achtzehn Millionen Dollar pro Jahr. Das entspricht einem Monatsgehalt von einer Million Euro. Eine Summe, die die meisten Menschen im ganzen Leben nicht verdienen.

Der Empfänger dieses Salärs heißt Peyton Manning, ist Quarterback der Indianapolis Colts und unterschrieb im Sommer einen Fünfjahresvertrag mit einem Gesamtumfang von 90 Millionen Dollar. Ob der 35-Jährige sein Geld wert ist, kann er zumindest jetzt noch nicht zeigen. Manning musste sich in der Vorbereitung einer Nacken-Operation unterziehen und fällt für unbestimmte Zeit aus. Gerüchten zufolge soll sogar das Karriereende im Raum stehen. Der ältere der Manning-Brüder (Bruder Eli spielt in New York für die Giants) ist nicht der einzige Superstar, den die Fans heuer am Spielfeld vermissen werden.

Der Fluch

Legende Brett Favre hat sich nach zwei Rücktritten vom Rücktritt doch durchgerungen und den endgültigen Abgang aus der NFL vollzogen. Die Colts versuchen indes, heuer den "Superbowl-Fluch" zu brechen und als erste Mannschaft das Finale der NFL im eigenen Stadion zu erreichen.

Das Team aus Indiana bekommt die Chance heuer zum ersten Mal, denn nie zuvor fand ein Superbowl im Lucas-Oil-Stadium statt. Nach fünf titellosen Jahren soll nun die Vince Lombardi Trophy nach Indiana zurückkehren. Selbst wenn den Colts dieses Kunststück nicht gelingt, wird diese Saison als eine ganz besondere in die Geschichte eingehen.

Der Streit

Denn lange Zeit war nicht klar, ob es in diesem Jahr NFL-Football zu sehen geben wird. Es drohte ein "Lock-Out", ein Jahr Spielpause. Grund war ein Streit um die Verteilung der NFL-Einnahmen in Höhe von jährlich rund neun Milliarden Dollar (6,5 Milliarden Euro). Der alte Vertrag, der die Verteilung regelte, war 2011 ausgelaufen, auf einen neuen konnten sich Spieler, Eigentümer und die Liga nicht einigen. Nach monatelangen Diskussionen wurde am 25. Juli schlussendlich eine Einigung erzielt, die Saison war gerettet.

Es folgte kollektive Erleichterung bei Spielern, Funktionären und Fans, die bereits Angst gehabt hatten, ein Jahr ohne NFL-Football auskommen zu müssen.

Der Kickoff

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Allen Zwischenrufen zum Trotz wurde die Meisterschaft in Green Bay feierlich eröffnet. Gemäß der Tradition, nach der der Titelverteidiger das Eröffnungsspiel im eigenen Stadion bestreiten darf, trafen die Packers am Lambeau Field auf den Superbowl-Sieger von 2010, die New Orleans Saints. Die Packers unterstrichen die Vormachtstellung und machten ihren Fans durch das 42:34 Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Vor allem die Offensive um Quarterback Aaron Rodgers überzeugte von Anfang an. Bei den Buchmachern gehören die "Cheeseheads" wieder zum Favoritenkreis.

Die besten Chancen geben die Wettanbieter den New England Patriots (Quote 7,00). Knapp dahinter folgen Green Bay (8,00), Philadelphia (9,00) und San Diego. Wenig wird den Carolina Panthers zugetraut. Bei einem Einsatz von einem Euro bekommt man im Falle eines Superbowl-Triumphes stolze 201 Euro ausbezahlt. Ein Betrag, der Peyton Manning wohl schmunzeln lässt.

Der Fan

Nach der langen Pause nimmt sogar das weiße Haus Rücksicht auf die Fans: Ein Sprecher Barack Obamas versicherte vor der nationalen Ansprache des Präsidenten zum Staatsprogramm gegen die Jobkrise: "Ich kann Ihnen garantieren, dass er bis zum Anstoß fertig sein wird. Er hat somit die Gelegenheit, das Spiel genauso wie Millionen Amerikaner zu verfolgen." Woraufhin die New York Times schrieb: "Obama is president, but Football is king."

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