Emanzipation im Adler-Horst
Was wohl aus Natalie Dejmkowa geworden ist? In Val di Fiemme wurde das Mädchen vom Skiklub Jested aus Liberec, das vor vier Jahren skurrile Berühmtheit erlangt hatte, bislang jedenfalls noch nicht gesehen.
Schnee von vorgestern.
Vier Jahre später haben als Konsequenz auf den Pannenstart von Liberec Kinder im Damen-Skisprung nichts mehr verloren. Vier Jahre später ist der Sport etabliert und auch olympisch. Und vier Jahre später machen die Skispringerinnen auf der Schanze längst eine hervorragende Figur. "Es ist unglaublich, wie rasant sich das Damen-Skispringen entwickelt hat", sagt der österreichische Spezial-Trainer Harald Rodlauer, "die Dichte und das Niveau sind mittlerweile enorm."
Zugvögel
Mit Daniela Iraschko und Jacqueline Seifriedsberger gehören auch zwei Österreicherinnen zu den Zugvögeln der jungen Disziplin. Erstere ist als Titelverteidigerin wegen einer Knieverletzung in Predazzo zwar zum Zuschauen verurteilt, doch Teamkollegin Seifriedsberger hat das Zeug, die Nachfolge der Königin der Lüfte anzutreten. Der 22-jährigen Oberösterreicherin, die lange als Nervenbündel galt, gelang in diesem Winter der große Karrieresprung.
Sechs Mal landete Seifriedsberger bereits auf dem Siegespodest, zuletzt feierte die Österreicherin sogar ihren ersten Weltcupsieg. "Ich bin heute nicht mehr so nervös wie früher. Ich will diesmal einfach zwei gute Wettkampfsprünge zeigen. Das ist mir bei der WM noch nie gelungen."
Cheftrainer Harald Rodlauer traut seinem Schützling jedenfalls den großen Coup zu. "Sie ist in den letzten achtzehn Monaten als Persönlichkeit gereift. Sie weiß, dass sie gewinnen kann."
Rodlauer prophezeit der jungen Sportart in den nächsten Jahren einen Höhenflug. Einen eigenen Damen-Weltcup gibt es bereits, die Olympia-Premiere 2014 sorgt für zusätzlichen Aufwind, einige Nationen wie Slowenien, Deutschland oder Japan investieren viel Geld in die fliegenden Damen. "Wir dürfen jetzt nur ja nicht stehen bleiben. Auch bei uns muss das Umfeld mitwachsen", fordert der Coach.
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