Ein Norweger widmet seiner Nation WM-Gold

Ein Norweger widmet seiner Nation WM-Gold
Der neue Titelträger Alexander Dale Oen widmet seinen Erfolg den Opfern und deren Angehörigen, sowie darüber hinaus allen Norwegern.

Natürlich gab es keine ausgelassenen Jubelstürme nach der Goldmedaille. Dabei hätte Alexander Dale Oen allen Grund dazu gehabt. 38 Jahre hatte Norwegen auf eine Goldmedaille bei Schwimm-Weltmeisterschaften warten müssen, bis Dale Oen am Montag nach 58,71 Sekunden im 100-Meter-Brust-Bewerb als Erster am Beckenrand angeschlagen hatte.

"Das war mehr Herz als Taktik. Ich wollte für die Leute zu Hause gewinnen", sagte der 26-Jährige angesichts der Vorfälle in seiner Heimat. Ein Landsmann hatte in und um Oslo am Freitag 76 Menschen bei einem Attentat getötet - das Land steht noch in Schockzustand.

Tränen

Ein Norweger widmet seiner Nation WM-Gold

"Ich nahm mir das, was zu Hause passiert ist, als Treibstoff und dachte an all die getöteten Jugendlichen. Wir müssen die Sache alle zusammen durchstehen", erklärte der Schwimmer. Der neue Titelträger widmete seinen Erfolg auch prompt den Opfern und deren Angehörigen sowie darüber hinaus allen Norwegern.

Dale Oen hatte als Olympia-Zweiter von 2008 zu den Favoriten gezählt, doch nach den Ereignissen in der Heimat waren die Wettkämpfe für ihn in den Hintergrund getreten. Laut einer norwegischen Nachrichtenagentur waren am Sonntag sowohl Dale Oen als auch sein Trainer bei Interviews in Tränen ausgebrochen. "Ich kann mir vorstellen, dass daheim jetzt alle wie gelähmt sind. Ich werde nach der WM zurückkehren und sie unterstützen", sagte Dale Oen.

Giganten

Den ersten ganz großen Showdown entschied gestern Ryan Lochte für sich. Der US-Star verwies über 200 m Kraul in 1:44,44 Minuten Landsmann Michael Phelps und den deutschen Weltrekordhalter Paul Biedermann auf die Plätze.

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