Dopingproben von Athen 2004 nicht nachgetestet

Das IOC hat nach Informationen der ARD-Sportschau die eingefrorenen Doping-Proben der Olympischen Spiele 2004 von Athen bisher noch nicht nachgetestet.

Dies bestätigte Arne Ljungqvist, der Vorsitzende der Medizinischen Kommission im Internationalen Olympischen Komitee ( IOC), dem Sender.

Nach IOC-Regeln sind Nachuntersuchungen der Dopingproben bis zu acht Jahren nach den Spielen erlaubt, um sie im Nachhinein noch für mögliche Bestrafungen heranzuziehen. Diese Frist für die Kontrollen von Athen endet in knapp viereinhalb Monaten.

"Warum hätten wir das tun sollen? Auf was sollten wir denn nachtesten? Die Methoden damals waren gut genug. Wir haben keine Informationen, dass damals irgendwas genommen wurde, das wir nicht testen konnten", sagte Ljungqvist. Bei der Ankündigung im August 2004, dass die knapp 3.000 Kontrollen von Athen für eventuelle Nachuntersuchungen eingefroren würden, hatte IOC-Spitzenfunktionär Richard Pound vom "Beginn einer ganz neuen Ära" im Kampf gegen Betrüger im Sport gesprochen. Pound war damals Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).

Jetzt will sich Pound dafür stark machen, dass bis zum Beginn der Spiele in London am 27. Juli noch etwas passiert. "Wir sollten jetzt die neuen Nachweistechniken nutzen. Da gibt es wahrscheinlich einiges zu finden. Selbst wenn nicht, sollten wir es als IOC trotzdem tun, sonst wäre das doch eine komplette Farce gewesen, dass wir das alles so lange gelagert haben", sagte Pound der ARD.

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