Dominic Thiem in Wimbledon: „Bin für den Abwasch zuständig“

Der 25-Jährige über die privaten Wimbledon-Unterkünfte, seine Aussprache mit Serena Williams und den Auftakt am Dienstag.

Einmal noch Farbe bekennen. Im grellsten Blau erschien Dominic Thiem zur von Rechteinhaber Sky organisierten Gesprächsrunde in Wimbledon, ehe er am Dienstag in das Turnier einsteigt. Ganz in Weiß natürlich. Vor dem Auftaktmatch gegen Sam Querrey (2. Partie nach 12 Uhr MESZ/im Live-Ticker auf KURIER.at) sprach Österreichs Nummer eins über ...

...  die Vorbereitung auf Wimbledon ohne Rasen-Turnier „Ich fühle mich nach der aufreibenden Sandplatz-Saison körperlich auf jeden Fall besser als 2018. Ich werde das Match daher in jedem Fall beenden können. Von da her ist es schon ein großer Unterschied zur Aufgabe im Vorjahr (lacht). Mir wurde auch im Vorjahr geraten, nach den French Open und vor Wimbledon eine Pause einzulegen, aber ich wollte unbedingt in Halle spielen. Den Preis dafür habe ich dann in Wimbledon bezahlt und nun daraus gelernt.“

... seine Spielanlage auf Rasen „Es ist wichtig, dass ich mich nicht zu sehr darauf versteife, alles anders machen zu wollen auf Rasen. Rafael Nadal versucht auch, so nah wie möglich bei seinem Spiel, das ihn stark macht, zu bleiben. Klar geht es hier mehr um den Aufschlag, und ich kann nicht jeden Ball weit hinter der Grundlinie ausgraben, aber alles über den Haufen werfen, muss ich auch nicht.“

TENNIS-GBR-EASTBOURNE-ATP

Die erste Hürde: US-Mann Sam Querrey

... seinen Auftaktgegner und die Turnierziele „Gegen einen Spieler wie ihn kann viel passieren – im guten wie im schlechten Sinn. Ich Gegensatz zu Paris komme ich nicht hierher und sage, ich kann das Turnier gewinnen. Bei den French Open ist für mich die Gefahr relativ gering, dass ich in den ersten Runden ausscheide. Gegen Querrey kann es passieren, dass ich eine gute Leistung abrufe und dennoch nach drei Tiebreaks verliere. Mir ist bewusst, dass ich am Dienstag mein erstes und einziges Rasenmatch in dieser Saison bestreiten könnte. Aber ich traue mir schon auch zu, lange im Turnier zu bleiben. Der Grat zwischen Sieg und Niederlage ist auf Rasen schmal. Es kommt in einem Rasen-Match manchmal nur auf ein paar Punkte an, die man gewinnen muss. Das muss einem bewusst sein.“

... den Reiz von Wimbledon „Es ist ein magischer Ort. Die Organisatoren schaffen es, viele Sachen neu und modern zu gestalten, aber wahren dabei dennoch die Tradition. Es ist definitiv cool hier, auch weil es noch immer ein wenig konservativ ist. Das Besondere an diesem Turnier ist der internationale Stellenwert. Wenn man Leute, die nicht so tief in der Materie drinnen sind, nach Tennis befragt, wird ihnen schnell Wimbledon einfallen.“

... das Leben in London abseits der Anlage „Es ist etwas Außergewöhnliches, in den privaten Häusern nahe der Anlage zu wohnen. Wir kochen dann selber im Haus, also nicht ich direkt, weil das nicht gerade meine Stärke ist. Ich bin eher für den Abwasch zuständig. Ich habe in Wimbledon aber auch schon in Häusern gewohnt, in denen die Besitzer drinnen geblieben sind. Ich glaube, die finanzieren sich mit der zweiwöchigen Vermietung des Hauses ihr gesamtes Jahr.“

... die berühmten Erdbeeren in Wimbledon „Es gibt sie überall und wir können sie mit Gutscheinen im Spielerbereich kaufen. Aber ganz so speziell sind sie auch wieder nicht, die österreichischen sind sogar noch besser.“

...  Serena Williams, wegen der er bei den French Open den Pressekonferenzraum verlassen musste „Wir sind uns hier über den Weg gelaufen und haben uns ausgesprochen. Sie hat mir erklärt, wie alles aus ihrer Sicht gelaufen ist. Sie traf keine Schuld, es war ein Missverständnis. Mein Angebot für ein Mixed-Double kommt hier aber nicht zustande. Da hat mir Andy Murray dazwischen gefunkt. Aber sehr unglücklich bin ich nicht, kein Mixed spielen zu müssen.“

... seinen Freund Dennis Novak, der gegen Marton Fucsovics am Dienstag antritt „Ich bin direkt vom Flughafen auf die Anlage gefahren, um sein erstes Qualifikationsspiel zu sehen. Wir sind beste Freunde, dafür muss immer Zeit sein. Es ist schon beeindruckend, wie er sich nach der Enttäuschung über die knapp verpasste Wildcard für Wimbledon bereits am nächsten Tag in der Qualifikation präsentiert hat. Er ist ein unangenehmer Auftaktgegner.“

INFO: Die Reise nach London wurde von Sky und Erste Bank Open organisiert.

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