Djokovic holt dritten Wimbledon-Titel

Novak Djokovic zog mit seinem Trainer gleich.
Der Serbe besiegt in einem spannenden Finale den Schweizer Roger Federer.

Und dann klappte es doch nicht. Zahlreiche Tennisfans hätten es ihm vergönnt, hätten sich gewünscht, dass er sich zum alleinigen Rekordspieler in Wimbledon gewinnt.

Roger Federer war aber letztlich wieder nur Finalist. Und als solcher musste der 33-Jährige wie schon im Vorjahr dem serbischen Branchen-Besten zum Sieg gratulieren. Novak Djokovic siegte 7:6, 6:7, 6:4 und 6:3. Es war der neunte Grand-Slam-Titel für den 28-Jährigen, der dritte Triumph auf dem heiligen Rasen von Wimbledon. Und Federer muss weiterhin auf seinen 18. Grand-Slam- bzw. achten Wimbledon-Titel warten. Und auf den ersten Major-Titel seit drei Jahren, seit er im Wimbledon-Finale 2012 den Hausherren Andy Murray bezwungen hat.

Gewonnen hat er nur die Erkenntnis: Djokovic ist derzeit nur ganz schwer zu schlagen. Federers Landsmann Stan Wawrinka hat es getan, im Finale der French Open und so Djokovic den Karriere-Slam verhaut.

Triumph

Am Sonntag war vieles vergessen bei Djokovic. Nach 2:55-Stunden Spielzeit aß er ein Stück Rasen und feierte mit seiner Box, in der Coach Boris Becker an der Seite des österreichischen Fitnesstrainers Gebhard Gritsch und Gattin Jelena saß. Vergessen war, dass das eigentliche Saisonziel die Vollendung des Karriere Slams (und damit der Paris-Sieg) gewesen war. „Es ist ein großes Privileg gegen Roger zu spielen, er ist ein Idol von Spielern meiner Generation. Und das zu gewinnen, ist großartig.“ Federer zollte Lob. „Er hat einfach fantastisch gespielt.“

Als dramatischstes Wimbledon-Finale wird es wohl nicht in die Geschichte eingehen, auch Hochklassigeres hat man auf dem Centrecourt des prestigeträchtigsten Turniers schon gesehen. Sehenswert war aber der zweite Satz, insbesondere der Tie-Break, in dem beide Herren etliche Satzbälle verhauten und der dann noch mit 12:10 an den Schweizer ging. In den restlichen beiden Sätzen gelangen Djokovic drei Breaks, Spannung gab es wenig. Kurzzeitiger Regen sorgte für eine Pause, unter Dach brachte „Nole“ dann alles unter Dach und Fach. Kurz: Der Auftritt der beiden besten Spieler der Welt war im Vorjahr an Ort und Stelle attraktiver.

Return-König

Djokovic legte erneut seine großen Stärken dar und bewies, dass er wohl der stärkste Return-Spieler ist. Seit es Djokovic gibt, gibt es auch den Begriff Umschaltspiel nicht mehr nur im Fußball. Der Serbe beherrscht es wie kein anderer aus der Defensive in die Offensive zu gehen. Und diese Fähigkeit war im Spiel gegen den angriffslustigen Federer nicht ungünstig.

Djokovic hat mit dem dritten Wimbledon-Sieg mit Becker gleichgezogen, der 1985, 1986 und 1989 siegte. PS: Federers Coach Stefan Edberg siegte „nur“ zwei Mal, 1988 und 1990.

Promi-Auflauf in Wimbledon

Djokovic holt dritten Wimbledon-Titel

Actor Bradley Cooper (L) and Mirka Federer, wife o
Djokovic holt dritten Wimbledon-Titel

BRITAIN TENNIS WIMBLEDON 2015 GRAND SLAM
Djokovic holt dritten Wimbledon-Titel

BRITAIN TENNIS WIMBLEDON 2015 GRAND SLAM
Djokovic holt dritten Wimbledon-Titel

Wimbledon
Djokovic holt dritten Wimbledon-Titel

Former footballer David Beckham and his son Romeo
Djokovic holt dritten Wimbledon-Titel

Actor Jack O'Connell (R) watches the action on Cen
Djokovic holt dritten Wimbledon-Titel

Actor John Hurt watches Serena Williams of the U.S
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Former athlete Paula Radcliffe in the royal box on
Djokovic holt dritten Wimbledon-Titel

Tennis

Grand-Slam-Titel
1. Roger Federer (SUI) 17 **
2. Rafael Nadal (ESP) 14 **
. Pete Sampras ( USA) 14 *
4. Roy Emerson (AUS) 12
5. Björn Borg (SWE) 11 *
. Rod Laver (AUS) 11 o
7. Bill Tilden (USA) 10
8. Novak Djokovic (SRB) 9 **
9. Andre Agassi (USA) 8 *
. Jimmy Connors (USA) 8 *
. Ivan Lendl (CZE/USA) 8 *
. Fred Perry (GBR) 8
. Ken Rosewall (AUS) 8 o

Geboren: 22. Mai 1987 in BelgradWohnort: Monte CarloFamilienstand: verheiratet mit Jelena Ristic (9.7.2014), Sohn StefanGröße/Gewicht: 1,88 m/80 kgWebsite: http://www.novakdjokovic.comProfi seit: 2003 Rechtshänder, beidhändige RückhandCoach: Marian Vajda (SVK), Boris Becker (GER)

Größte Erfolge: 9 Grand-Slam-Titel (Australian Open 2008, 2011, 2012, 2013, 2015, Wimbledon 2011, 2014 2015, US Open 2011), 8 Grand Slam Finali (US Open 2007, 2010, 2012, 2013, Wimbledon 2013, French Open 2012, 2014, 2015) Sieger ATP-World-Tour-Finale 2008, 2012, 2013, 2014 Davis-Cup-Sieg 2010 mit Serbien Erster serbischer Grand-Slam-Turniersieger der Geschichte ATP-Turniersiege Einzel: 54 Aktuelle Weltranglisten-Position: 1. Karriere-Preisgeld: ca. 81,5 Mio. US-Dollar

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