Diskus-Ass Weißhaidinger spürt den Nervenkitzel

Lukas Weißhaidinger und sein Diskus am 20. Mai 2025 in der Südstadt.
Dem Oberösterreicher gefällt die Außenseiterrolle. Dreispringer Kingley will sich im Finale noch steigern.

Österreichs Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger befindet sich heuer in der Außenseiterposition. Dennoch peilt er bei der WM in Tokio einen Spitzenplatz an. Zuerst gilt es aber wie immer, die Qualifikation in der Nacht auf Samstag zu überstehen. Das war für den 33-jährigen Routinier zuletzt bei Großereignissen nie ein Problem, verschafft aber nach wie vor einen gewissen „Nervenkitzel“, wie der dreifache Dritte bei Großereignissen berichtete.

Im Regen stehen

In der Qualifikation gehe es nicht darum, etwas Glorreiches zu machen, sagte Weißhaidinger gegenüber der APA. „Ich weiß, wozu ich fähig bin.“ Er sei mit breiter Brust nach Japan geflogen. „Vielleicht brauche ich heuer das bissl Unerwartete mehr als in den letzten Jahren.“ In diesem Zusammenhang erwähnte er den Regen. „Diesen Faktor würde ich gerne sehen.“ 

Man müsse nur am Boden bleiben: „Ich habe noch nie einen so glatten Kreis gesehen wie in Tokio“, erinnerte Weißhaidingers Trainer Gregor Högler an das Frauenfinale mit mehreren Stürzen bei den Olympischen Spielen 2021 im Nationalstadion. 

Die Schuh-Modelle sind vorgegeben, aber jeder habe seinen Lieblingsschuh für trockene oder nasse Verhältnisse. „Die Schwierigkeit ist eher, dass zwischen Diskus und Finger kein Wasser reinkommt, weil das wird natürlich extrem rutschig“, erklärte Weißhaidinger, der daher je nach Witterung zum aus seiner Sicht geeignetsten Diskus greifen will.

Zeitumstellung vorverlegt

Für das Saisonhighlight setzte er auf Nachttraining im Kraftbereich und eine bereits vorverlegte Zeitumstellung. Denn die Anreise erfolgte kurzfristig, bis zuletzt wurden so auch die speziellen Trainingsgeräte in der Südstadt genützt. „Das Training ist sehr, sehr gut verlaufen. Wir erhoffen uns natürlich viel.“ Die Saisonbestleistung von 67,03 Meter stellte der Oberösterreicher Ende Juli daheim beim Meeting in Taufkirchen auf. „Diese zu verbessern, ist das Ziel“, meinte der Olympiadritte von 2021. Die Hauptkonkurrenten sind seit Jahren weitgehend dieselben.

Jahresbester ist Weltrekordler Mykolas Alekna aus Litauen (75,56 m) vor dem Australier Matthew Denny, dem Slowenen Kristjan Ceh und dem Jamaikaner Ralford Mullings. Insgesamt elf Athleten warfen heuer bereits über die 70-m-Marke, allerdings acht davon Mitte April bei der windunterstützten Weitenjagd auf dem Millican Field in Ramona, an der Weißhaidinger nicht teilnahm. „Die steht sicher für uns auch einmal an, hundertprozentig“, erklärte Högler.

Dreispringer Endiorass Kingley in Tokio bei der WM

Dreispringer Endiorass Kingley sprang in Tokio bei der WM ins Finale

Kingley will im Finale den Rekord überbieten

Bei einer Medaillenentscheidung ist ÖLV-Kollege Endiorass Kingley heute dabei. Im Dreisprung-Finale (13.50/ live ORF Sport+) will er zu seinem österreichischen Rekord vom Mittwoch (16,85 Meter) noch etwas drauflegen. „Ich freue mich extrem“, sagte der Linzer nach dem Finaleinzug als Elfter von zwölf.

Kingley hat sich in diesem Sommer in der erweiterten Weltspitze etabliert, ist der erste Österreicher in einem WM-Sprungbewerb seit Hermann Fehringer 1991.

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