Der Golfer mit dem doppelten Handicap
Das Handicap von Casey Martin hat nichts mit seinem Golfschwung zu tun. Casey, 40, leidet an einer seltenen Durchblutungsstörung, die sein rechtes Bein verkümmern lässt.
Ob er in der Zukunft eine Amputation vermeiden wird können, ist unklar. "Marathon werde ich keinen mehr schaffen", scherzt der Amerikaner, der eine der großen Attraktionen bei den am Donnerstag beginnenden US Open in San Francisco ist.
Das zweite Major-Turnier des Jahres ist der letzte große Golf-Bewerb der Welt, der dem Ur-Gedanken gerecht wird ("Open" = offen für alle). Der Qualifikation darf sich jeder mit einem Mindest-Handicap von –1,4 stellen. 8915 Golfer kämpften heuer um die 65 freien Plätze. Martin, der 2006 seine Karriere beendet und fortan als Golflehrer an der Uni gearbeitet hatte, gelang der Sprung ins Hauptfeld – zum zweiten Mal nach 1998.
Schon vor 14 Jahren hatte Martin für Wirbel gesorgt. Auf dem Platz ist er auf das Golf-Car angewiesen. Das verbieten die PGA-Tour und der Verband. Martin klagte, erwirkte eine einstweilige Verfügung und gewann 2001 vor dem Höchstgericht.
Er beendete 1998 die US Open auf dem respektablen 23. Platz, einen Schlag hinter Tiger Woods. Der Star war Martins Studienkollege in Stanford. "Er war der Jungspund, doch er ließ uns aussehen wie Anfänger", sagt Martin über den Topfavorit der 112. US Open.
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