Der Altspatz pfeift auf die Pension
Bernie Ecclestone soll doch noch drei Jahre bleiben, um den künftigen Formel-1-Boss Chase Carey in die Geheimnisse der lukrativsten Motorsportserie der Welt einzuweihen. Der US-Amerikaner Chase ist mit seinen 62 Jahren ein Jungspund im Vergleich zum Briten, der am 28. Oktober 86 Jahre alt wird. Falls er sich 2019 wirklich aus der Formel 1 verabschiedet, ist er flotte 89.
Die Geschichte von Bernard Charles Ecclestone begann 1930 in Ipswich, wo er als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren wurde. Aufgewachsen ist er im Londoner Stadtteil Bexley, wo er bei den Stadtwerken arbeitete, nachdem er die Schule abgebrochen hatte.
Die Liebe zum Motorsport machte aus der Geschichte von Bernard Charles die Erfolgsgeschichte von Bernie Ecclestone. 1958 scheiterte er zwei Mal an der Qualifikation für ein Formel-1-Rennen. Wenn er schon nicht am Steuer eines Autos reüssieren konnte, so setzte er sich an die Hebel der Formel 1. Er war Besitzer und Manager zweier Teams, war auch Manager der tödlich verunglückten österreichischen Formel-1-Legende Jochen Rindt. Das große Geschäft startete er Anfang der 70er-Jahre mit der Vermarktung der Formel 1. Immer verschachtelter wurde das Konstrukt, immer neue Teilhaber hatte er, um die Rechte, die dem Dachverband des Automobils FIA (Federation Internationale de l’Automobile) gehören, an TV-Anstalten und Werbepartner zu verkaufen.
Was treibt Bernie Ecclestone an, dass er mit 85 Jahren nicht den wohlverdienten Ruhestand genießt.
Mächtige Freunde
Geld, Macht, Anerkennung. Das Große Goldene Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich, das er 2000 erhielt, ist wohl einer der kleineren Antriebe. Er wurde in seinem Leben nicht nur von Riess-Passer und Schüssel geherzt. Er ist mit Russlands Staatschef Putin auf Du-und-Du, bezeichnete diesen als großen Staatsmann und verglich ihn mit Winston Churchill.
Der Milliardär
Rund 70 Millionen Euro bekommt Ecclestone pro Jahr von Ex-Frau Slavica. Dem Ex-Model hatte er einst große Teile des Vermögens überschrieben. Aus steuerlichen Gründen. Vielleicht auch ein Grund, warum er nicht unter den 100 reichsten Menschen der Welt aufscheint, sondern nur auf ein Vermögen von 3,45 Milliarden Euro geschätzt wird. Da konnte er sich die Einstellung des Verfahrens wegen Korruption vor dem Landesgericht München leisten – es kostete ihn 100 Millionen Dollar.
Kommentare