Christoph Strasser radelt zum Weltrekord

Mit unglaublichen 941 Kilometern stellte Christoph Strasser in der Schweiz einen neuen 24-Stunden-Weltrekord auf.

3767 Mal im Kreis: So viele Runden musste der österreichische Extremradfahrer Christoph Strasser zurücklegen. Ständiger Begleiter dabei: Die Eintönigkeit, 24 Stunden lang im Kreis zu fahren. Am Ende stand ein klarer neuer Rekord zu Buche: Um fast vierzig Kilometer übertraf der 34-jährige Steirer den alten Rekord. Die neue Bestmarke liegt mit 941,873 zwar knapp unter den angepeilten 960 Kilometern, für den Weltrekord reichte es dennoch.

Um 13.00 Uhr am Samstag startete der vierfache Sieger des Race Across America den Versuch, den bisherigen 24-Stunden-Rekord von 903 Kilometernzu überbieten. Das Event fand im Rahmen der „Specialized-Days Grenchen“, wo mehr als 500 Hobbyradfahrer aus ganz Europa die neuesten Rad-Modelle testeten, auf der Radbahn im Schweizer Grenchen statt. Kontrolliert wurde der Rekordversuch von drei Offiziellen des Ultra-Weltverbandes. Darunter waren auch der bisherige Rekordhalter Marko Baloh aus Slowenien, dessen Bestmarke bis Sonntag bei 903,765 Kilometern lag, und die 12-Stunden-Bahn-Weltrekordhalterin Anna Mei aus Italien.

Nur drei Minuten Pause

Pause machte Strasser unterwegs nur einmal: Nach knapp 22 Stunden war eine Toilettenpause unvermeidlich, bis dahin hatte er aber durchgehalten. „Ich hatte einfach kein Bedürfnis und schaffte dadurch einige Kilometer mehr“, sagte Christoph, der nur für drei Minuten vom Rad stieg. Um exakt 12.04 Uhr am Sonntag fiel Balohs alter Rekord.

„Es war ein unglaubliches Rennen. Ich bin durch Kontinente gefahren, habe den 24h Weltrekord Outdoor in Berlin aufgestellt. Aber das heute ist mit fast nichts anderem vergleichbar“, jubelte Strasser im Ziel, der auch mit Magenproblemen zu kämpfen hatte. "Eines der größten Probleme war die starre Fixposition auf dem Zeitfahrrad und die dadurch entstandenen Magenprobleme, wodurch ich in der Nacht nicht meine gewohnte Wattzahl treten konnte."

Auch für seine Betreuercrew war es eine sportliche Höchstleistung - schließlich wurden Getränke und Flüssignahrung während der Fahrt gereicht. Bei Geschwindigkeiten jenseits der 40 Stundenkilometer wurde die Übergabe für Strassers Crew zum Sprint. „Das waren jeweils 30 bis 50 Meter lange Sprints, insgesamt kamen wir auf über 2,5 Sprintkilometer“, beschrieb Teamchef Michael Kogler.

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