Cauberg als Scharfrichter im WM-Straßenrennen

Cauberg als Scharfrichter im WM-Straßenrennen
Der neue Weltmeister im Rad-Straßenrennen am Sonntag wird wohl aus dem Kreis der Klassikerjäger kommen.

Auf dem beinharten 267-Kilometer-Kurs in der niederländischen Provinz Limburg mit zehn Anstiegen auf den gefürchteten Cauberg ist vor allem mit den Belgiern Philippe Gilbert, Ex-Weltmeister Tom Boonen und den stets starken Spaniern und Italienern zu rechnen.

Für die Sprintasse um Titelverteidiger Mark Cavendish (GBR) dürfte der Schlussanstieg hingegen zu heftig sein. Cavendish hat sich bereits mit der Verabschiedung vom weltmeisterlichen Regenbogentrikot abgefunden. Die Chance seinen Titel zu verteidigen sei "inexistent", so der Brite zur belgischen Tageszeitung Het Nieuwsblad. "Neun mal Cauberg ist zu viel für mich. Man muss realistisch sein", betonte der im Vorjahr in Kopenhagen auf flachem Terrain siegreiche Sky-Profi.

Der Deutsche John Degenkolb, jüngst fünffacher Sprint-Etappensieger bei der Spanien-Rundfahrt, erwartet deshalb vor mehreren Hunderttausend Zuschauern ein Rennen "ums Überleben". Ein Coup eines Ausreißers scheint unwahrscheinlich, ein solcher bräuchte auf dem Gipfel des Caubergs einiges an Vorsprung, denn bis ins Ziel nach Valkenburg sind es dann noch 1,8 Kilometer. Deshalb liegt die Favoritenbürde auf den Schultern der Spanier um Oscar Freire und Alberto Contador, der Italiener, die alles auf den angriffslustigen Vincenzo Nibali setzen, und der Belgier.

Für Österreich geht das junge Trio Matthias Brändle (22), Stefan Denifl (25) und Olympiateilnehmer Daniel Schorn (23) als Außenseiter ins Rennen. Im Damen-Bewerb über 129 Kilometer am Samstag vertreten Martina Ritter, Andrea Graus und Daniela Pintarelli die rot-weiß-roten Farben.

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