Buschbrände: Die Tennis-Stars sammelten Geld für die Opfer

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Federer und Co. sammelten mehrere Millionen Euro an Spenden. Der Rauch sorgte zuletzt für Verzögerungen.

Wegen starker Rauchbelastung infolge der Buschbrände haben sich auch am Mittwoch wieder Spiele der Qualifikationsrunde für die Australian Open in Melbourne verzögert. Der Beginn der Matches wurde um mindestens drei Stunden nach hinten verschoben, auch Trainingseinheiten waren betroffen, wie die Organisatoren mitteilten. Die Luftbedingungen würden laufend kontrolliert und weitere Entscheidungen nach Rücksprache mit Medizinern, Wetterexperten und Umweltschutzbehörden getroffen, hieß es in einem Tweet.

Wegen des Rauchs hatten sich schon am Vortag die ersten Spiele in der Qualifikationsrunde der Australian Open verzögert. Eine Tennisspielerin gab nach einem Hustenanfall auf und wurde von einer Betreuerin vom Platz geführt. Sie war nicht der einzige Tennisprofi, der in Melbourne über Atemprobleme klagte - weshalb sich die Organisatoren heftiger Kritik von Spielerinnen und Spielern ausgesetzt sahen. Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres in der zweitgrößten Stadt des Kontinents soll am 20. Januar beginnen.

Mit der Exhibition "Rally for Relief" sammelten die Tennis-Stars derweil am Mittwochabend in der wegen Regens geschlossenen Rod-Laver-Arena weiter Geld für die Opfer der verheerenden Buschfeuer in Australien. Zuvor waren bereits 2,8 Millionen australische Dollar (1,74 Mio. Euro) von der globalen Tennis-Community gespendet worden.

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"Es ging darum, Geld zu sammeln"

 Roger Federer bestritt im zweiten Teil der rund zweieinhalbstündigen Veranstaltung einen Showkampf gegen den Australier Nick Kyrgios über einen Gewinnsatz, den der Schweizer im Tiebreak mit 8:6 für sich entschied. "Es ging heute aber nicht ums Gewinnen oder Verlieren, sondern darum, Geld zu sammeln und den Leuten zu zeigen, dass man weiterhin nach Australien reisen kann", betonte der Schweizer.

Es sei hart und traurig gewesen, die Ereignisse in den Nachrichten zu verfolgen, so der 38-Jährige, der seit mehr als zwei Jahrzehnten jährlich nach "Down Under" reist. "Ich bin glücklich, wenn ich mit meiner Zeit und meinem Geld helfen kann." Zusammen mit Rafael Nadal spendete Federer 250.000 australische Dollar (rund 155.000 Euro), am Ende des Events belief sich der Spendenstand auf knapp fünf Millionen australische Dollar (3,1 Mio. Euro).

Rauch in Melbourne: Erste Probleme bei Australian Open

Derweil haben zwei von gesamt vier angetretenen österreichischen Tennisspielern in der Qualifikation der Australian Open die Auftakthürde genommen. Am Mittwoch gewann der topgesetzte Niederösterreicher Dennis Novak gegen Dennis Brown (GER) 6:3,6:2 sowie die Oberösterreicherin Barbara Haas (32) gegen Kristina Kuvova (SVK) 2:6,6:4,6:4.

Der Steirer Sebastian Ofner unterlag Brayden Schnur (CAN-3) 6:2,3:6,4:6.Bereits am Dienstag hatte die Vorarlbergerin Julia Grabher gegen die US-Amerikanerin Francesca Di Lorenzo (14) 3:6,2:6 verloren. Damit ist Haas Österreichs einzige Hoffnung, um im Damen-Hauptbewerb vertreten zu sein. 

Seit Monaten wüten vor allem im Südosten Australiens heftige Buschbrände. In Melbourne erreichte die Luftqualität rekordverdächtig miese Werte: Nach Angaben der zuständigen Gesundheitsbehörde wurden am Dienstag nirgendwo sonst in der Welt schlechtere Luftwerte gemessen. Bis zum Mittwochabend (Ortszeit) dürfte sich die Lage nach Einschätzung von Meteorologen kaum bessern.

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