Innsbruck: Jacobacci geht, Grumser kommt
"Die Verbindung Trainer und Mannschaft hat nicht gegriffen." Damit hatte Alfred Hörtnagl auch schon alles gesagt. Maurizio Jacobacci wird als eines der größten Missverständnisse in die Geschichte des FC Wacker eingehen. Die Spieler konnten dem 53-Jährigen meist nicht wirklich folgen, wenn er etwa erklärte, dass Salat nicht förderlich für die Leistung sei. Und auch der Italo-Schweizer selbst fühlte sich in Tirol verkannt.
Nach nicht einmal vier Monaten und nur zwei Siegen in elf Pflichtspielen kam gestern nun endlich, was sich im Grunde bereits nach wenigen Runden abgezeichnet hatte. Wacker zog die Reißleine und trennte sich von Maurizio Jacobacci, gestern Vormittag leitete bereits Thomas Grumser, der Coach der Amateurmannschaft, das Training.
Alfred Hörtnagl lobte abschließend ein letztes Mal Jacobacci ("ein Fachmann"), den der General Manager höchstpersönlich im Sommer als Heilsbringer installiert hatte, gestand aber auch ein, mit seiner Wahl danebengelegen zu haben. "Das habe ich zu verantworten, das bleibt an mir hängen. Aber wir verfolgen als Verein weiter unsere Ziele."
Thomas Grumser ist vorerst als Interimslösung angedacht. Der 37-Jährige, 2000 Mitglied der Meistermannschaft des FC Tirol, kann sich aber durchaus auch für ein längeres Engagement empfehlen. "Wir können uns das vorstellen", sagt Hörtnagl. Zumal sein Wunschkandidat Zoran Barisic bereits abgewunken hat und sich den Job nicht antun will.
Verständlich, denn Innsbruck ist für Trainer ein heißes Pflaster: Stanislaw Tschertschessow war 2006 der letzte Coach, der im Tivolistadion seinen Vertrag erfüllen durfte, alle seine Nachfolger fielen vorzeitig vom heißen Trainerstuhl.
Und Thomas Grumser? Der sieht die Aufgabe vor allem als "Ehre" und glaubt an eine Initialzündung. "Vielleicht war es für manche Spieler eine Befreiung."
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