Salzburg: Die Rotation bremst den Meister

Hwangs Tor gegen den LASK war zu wenig.
Beim 1:1 gegen eine Linzer Menschenmauer fehlte einiges, aber besonders die Eingespieltheit.

Es klingt nach einem 1:1-Heimremis gegen einen Aufsteiger komisch, ist aber so: Bundesliga-Serienmeister Salzburg hat den besten Saisonstart in die Bundesliga seit Sommer 2014 hingelegt. Vor zwei Jahren setzte es zwei 1:2-Niederlagen in Mattersburg und gegen Rapid, 2016 gab es nach einem 1:3 bei Sturm ein 1:1 gegen den WAC. In dieser Saison haben die Salzburger nach zwei Runden noch kein Spiel verloren und vier Punkte auf dem Konto – nach dem 2:0 beim WAC und dem Remis am Samstag gegen den LASK.

Trainer Rose war nach seinem sechsten Pflichtspiel ohne Niederlage aber nur bedingt zufrieden. "Wir wollten unser erstes Heimspiel in der Bundesliga unbedingt gewinnen, müssen jetzt aber mit dem einen Punkt leben. Wir haben relativ wenig zugelassen, aber auch viel zu wenige zwingende Aktion Richtung gegnerisches Tor gehabt", meinte der Deutsche nach dem Heimremis gegen den Aufsteiger zwischen den beiden viel wichtigeren Champions-League-Qualifikationsspielen gegen Rijeka.

Halbe Elf gewechselt

Rose blieb sich treu. Wieder wurde ordentlich durchrotiert. Mit Pongracic, Stangl, Wolf, Haidara und Gulbrandsen standen im Vergleich zum 1:1 in der Champions-League-Qualifikation unter der Woche fünf neue Spieler in der Startelf. Das war auch nicht zu übersehen. Das blinde Verständnis fehlte, die Abstimmung ebenfalls. Und beides ist beim Salzburger Spiel durch die Mitte extrem wichtig. Das bewies auch das herrlich herausgespielte 1:0 durch Hwang, als sich Salzburg das einzige Mal in den Strafraum durchkombinieren konnte.

In diese Richtung ging auch Roses Analyse, warum sich seine Mannschaft gegen die Linzer Menschenmauer so schwer tat: "Wir sind im letzten Drittel nicht zwingend genug, weil unsere Passqualität nicht gut genug ist, weil wir nicht genügend Tiefgang haben, weil wir uns nicht gut genug bewegen." An diesen Dingen will Rose arbeiten. Doch Zeit dafür hat der neue Salzburg-Trainer momentan keine – und Möglichkeiten dafür noch weniger.

Wichtige Ruhepausen

Denn der Matchplan ist viel zu eng, um diese Defizite in Trainingseinheiten auszumerzen, weil jene zwischen den Spielen für die dringend nötige Regeneration benötigt werden: "Es ist kein Geheimnis, dass es keine einfache Situation ist, aber wir sind froh, dass wir in dieser Situation sein dürfen. Wir dürfen auf jeden Fall nicht jammern oder Alibis suchen", sagte der 40-Jährige.

Rose appellierte aber ähnlich wie nach dem Rijeka-Hinspiel auch vor dem Rückspiel am Mittwoch in der Stadt an der Adria an den Charakter seiner Spieler: "Wir haben Ziele und Ambitionen, denen müssen wir versuchen gerecht zu werden. Dafür müssen wir die Köpfe hoch halten, dafür müssen wir eine Mentalität entwickeln, die uns weiterbringt, die uns zusammenhalten lässt. Das Ergebnis gegen den LASK nehmen wir so mit. Wir wollten mehr, aber ab nun geht es gegen Rijeka. Fertig. Aus."

Torschütze Gorgon

Kroatiens Meister gestaltete das Wochenende zwischen den Qualifikationspartien erfolgreicher als Salzburg. Gegen NK Istra Pula gab es einen 2:0-Heimsieg. Trainer Kek hatte im Vergleich zur Mittwoch-Partie ebenfalls fünf neue Spieler gebracht, darunter auch Stürmer Jelic. Aber erst als die Rapid-Leihgabe vom Platz gegangen war, fielen die Tore. Der Wiener Gorgon traf zum 1:0 (65.). Ein Eigentor kurz danach entschied die Partie.

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