Cup: Zufriedene Wiener Klubs, Rassismus in Gurten

Rassismus-Opfer? Bernard Tekpetey traf für Altach und flog dann vom Platz.
Rapid-Coach Djurcin war erfreut über das "sensationelle" Debüt des jungen Kostic. Altach-Torschütze Tekpetey wurde in Gurten "rassistisch beleidigt".

Der Mittwoch der zweiten Runde im ÖFB-Cup hat vier Favoritensiege gebracht. Während Bundesligaleader Sturm Graz und Altach zittern mussten, agierten die Wiener Großclubs Rapid und Austria souverän. Den bisher höchsten Erfolg der Runde fuhr Grün-Weiß mit dem 4:0 gegen Viertligist ASV Elektra ein. "Sehr positiv war, dass jeder das Spiel sehr ernst genommen hat", freute sich Coach Goran Djuricin.

"Es war eine schwierige Partie auf schwierigem Terrain gegen einen Gegner, der extrem tief gestanden ist. Wir sind aber geduldig geblieben", sagte Djuricin, der in der Partie gegen den Wiener Stadtligisten auf dem Sportclub-Platz stark rotierte. So kam etwa Aleksandar Kostic zu seinem Debüt, das Djuricin nicht zuletzt aufgrund zweier Assists als "sensationell" einstufte. Auch Thanos Petsos wusste dem Trainer beim Comeback zu gefallen: "Er hat trocken gespielt und praktisch keine Fehler gemacht."

Neben den Treffern von Giorgi Kvilitaia (19.) und Louis Schaub (51., 76./Foulelfer) bzw. einem Eigentor des Gegners sah Djuricin aber auch den Ausschluss Kvilitaias mit Gelb-Rot nach einer Schwalbe (72.). "Die von Kvilitaia hätte man nicht geben müssen, das war unnötig. Da war ein Stoß des Verteidigers dabei", meinte Djuricin lapidar. Es war bereits der fünfte Ausschluss eines Rapidlers in den jüngsten fünf Pflichtspielen. Weil er nicht direkt Rot sah, gilt Kvilitaias Sperre aber nur für den Cup, im kommenden Ligaspiel am Samstag gegen den WAC ist der Georgier einsatzberechtigt.

Moralinjektion für die Veilchen

Ohne Ausschluss, dafür "nur" mit drei Toren stand die Austria nach ihrem souveränen Auftritt bei Regionalligist Vöcklamarkt da. "Klar, wir hätten mehr Tore machen können, aber die andere Mannschaft hat auch bravourös gekämpft", erklärte Trainer Thorsten Fink im ORF. Der lockere Erfolg war nach dem jüngsten 5:1 über St. Pölten eine weitere Moralinjektion für das Spitzenspiel am Sonntag bei Meister Salzburg. Mit einem Erfolg könnten die Veilchen punktemäßig mit dem Tabellenzweiten gleichziehen. Auch Fink durfte sich über ein gelungenes Debüt freuen: Der brasilianische Innenverteidiger Ruan erzielte per Kopf das zwischenzeitliche 2:0 (70.).

Einen wesentlich nervenaufreibenderen Abend verbrachte Finks deutscher Landsmann Franco Foda im Grödiger Stadion. Dort brauchte seine Sturm-Elf trotz klarer Dominanz ein Doppelpack von Philipp Zulechner (78.,94.), um Regionalligist Anif mit 2:1 (0:1) in die Knie zu zwingen. "Draußen glaubst du immer dran, dass du das Spiel drehen kannst. Aber wenn du dann siehst: Elfmeter verschossen, Riesenmöglichkeiten allein vor dem Tor vergeben, dann weißt du, die Zeit läuft davon. Die Mannschaft hat es letztendlich gut gemacht", erklärte Foda.

Rassismus in Gurten

Die Grazer empfangen am Samstag Altach, das seinerseits sogar "nachsitzen" musste. Auf dem tiefen Geläuf von Regionalligist Gurten servierte man den Gegnern zweimal den Ausgleich quasi auf dem Silbertablett. Einmal patzte Kristijan Dobras bei einem Rückpass, Emanuel Sakic, Torschütze des 2:0, passierte im Finish ein Eigentor (83.). Christian Gebauer (98.) und Bernard Tekpetey (104.) machten in der Verlängerung den Sack zum 4:3-Sieg zu.

Schalke-Leihgabe Tekpetey, der sein Startelfdebüt gab, musste nach dem Tor aber mit Rot vom Platz. "Unser Spieler ist rassistisch beleidigt worden und hat sich mit einer unschönen Geste revanchiert", berichtete Altach-Trainer Klaus Schmidt danach im ORF. Am Donnerstag gab der ÖFB bekannt, dass ein Verfahren eingeleitet wegen der Vorfälle in Gurten eingeleitet wurde.

Keine Überraschungen

Überraschungen wie der Aufstieg der Viertligisten Wimpassing (Montag) und Oedt (Dienstag) blieben damit aus. Sechs Bundesligisten (WAC, LASK, Sturm, Austria, Rapid, Altach) stehen im Achtelfinale, Cup-Seriensieger Salzburg kann mit einem Sieg in Bruck/Leitha nachfolgen. Erst am nächsten Dienstag (26. September) sind Mattersburg und die Admira im Einsatz, ihre Partien wurden witterungsbedingt verschoben.

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