Für Rapids Djuricin ist Sturm ein Titelkandidat
Bei oberflächlicher Betrachtung war es "nur" ein 0:0, demnach enttäuschend für ein Schlagerspiel. Dennoch gab es bei der Nullnummer zwischen Sturm und Rapid viel zu sehen. Was die Grazer in den ersten 45 Minuten zeigten, gehörte in Sachen Taktik, Intensität und Zweikampfstärke zum Besten, was in den letzten Jahren in Österreichs Liga geboten wurde.
Es ist beachtlich, welch großen Schritt Sturm mit dem von Franco Foda entwickelten 3-4-2-1-System seit dem Sommer nach vorne gemacht hat. "Seit Günter Kreissl Sportdirektor ist, ist auch die Einkaufspolitik von Sturm top. Sie spielen ganz sicher um die Meisterschaft mit", fand Goran Djuricin lobende Worte. Seine eigene Mannschaft kritisierte der Rapid-Trainer nach dem elften ungeschlagenen Pflichtspiel in Folge: "Wir waren schlecht und brauchten Glück für den einen Punkt, der dann aber okay ist für ein Spiel beim Tabellenführer."
Ob die Probleme eher an der Stärke von Sturm oder der eigenen Schwäche lagen? "Da hat beides zusammen gespielt. Bei uns hatten leider einige einen schlechten Tag. Das muss ich den Spielern auch einmal zugestehen."
Zur Not Beton
Djuricin liebt den Offensivfußball, wurde in Hütteldorf aber innerhalb weniger Monate zum Pragmatiker: "Unser Schluss in der Pause war: Okay, es geht nicht. Taktisch funktioniert überhaupt nichts. Dann müssen wir halt Beton anrühren." Tatsächlich tat sich Sturm gegen die in Hälfte zwei defensiver auftretenden Wiener wesentlich schwerer.
Selbst in Verlegenheit kamen die Grazer aber selten. "Rapid hat nach vorne brutal viel Qualität. Dass sie trotzdem kaum eine Chance hatten, zeigt, wie kompakt unser Team ist", lobte Foda vor dem ersten Abflug als Teamchef. Dass es am Ende ein 0:0 wurde, lag auch an Richard Strebinger. Während die zuletzt so starken Bolingoli und Galvao nicht in Bestverfassung auftraten, hielt der Tormann die Null fest. Zum fünften Mal in Folge.
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