Droht Rapid-Trainer Büskens das Aus?

Mike Büskens hängt schwer in den Seilen.
Ausgerechnet Rapid-Leihgabe Philipp Prosenik könnte den umstrittenen Deutschen zu Sturz gebracht haben.

Nach der Derby-Pleite war Mike Büskens noch sicher, dass er im Amt bleibt. Nach dem 0:1 gegen den WAC sagt der Rapid-Trainer über mögliche Konsequenzen im Klub: "Ich weiß es nicht."

Der "Block West" hatte nach der zweiten Heimniederlage in Folge "Müller raus" skandiert. Büskens hängt aber noch schwerer in den Seilen als der Sportdirektor. Zu Beginn der Länderspielpause wird entschieden, ob es den zweiten Trainerwechsel innerhalb von nur fünf Monaten geben wird.

Dabei hätte gegen den WAC die zuletzt angedeutete Wende bestätigt werden sollen. Immerhin hatten die Wolfsberger die letzten fünf Duelle in Wien verloren und in 13 Spielen immer Gegentreffer von Rapid kassiert.

Effiziente Gäste

"Gegen die Austria hatten wir 30 Torschüsse, heute 27 – und beide Male verlieren wir zu Null. Das tut schon sehr weh", haderte Büskens mit einer jämmerlichen Chancenauswertung im Dauerregen.

Getroffen hat hingegen – ausgerechnet – Philipp Prosenik. Die Rapid-Leihgabe staubte zu Beginn der Rapid-Viertelstunde bei einem von Tormann Strebinger schlecht abgewehrten Offenbacher-Freistoß ab. Das sollten die einzigen beiden WAC-Schüsse aufs Tor sein.

Bei Rapid hätte es die Jugend richten sollen: Die beiden Außenverteidiger waren gemeinsam so alt wie der verletzte 36-jährige Kapitän Hofmann. Sowohl für Wöber als auch für Thurnwald war es das Liga-Debüt in einer Startelf mit fünf U-21-Spielern. Einer davon war erstmals Kapitän: Louis Schaub.

Nach fünf Minuten hatte das neue Sturmduo die erste Chance. Jelic flankte auf Kvilitaia, Tormann Dobnik verflog sich, aber der Georgier vergab. Der besten Rapid-Chance ging ein Thurnwald-Solo voraus. Kvilitaia wurde im Fünfer gestoßen, Schiedsrichter Muckenhammer ließ weiterspielen, Jelic scheiterte dann an Dobnik (18.).

Der 30 Minuten lang total passive WAC hatte mit dem ersten Angriff die beste Möglichkeit. Nach einer Hereingabe von Jacobo verfehlte Nutz aus vier Metern das Tor (31.). Auch Tschernegg kam dem 0:1 noch nahe (43.).

In Hälfte zwei versuchte es Rapid wieder im 4-2-3-1, nach einer Stunde nahm der Druck zu. Zwischen Minute 62 und 70 gab es vier Top-Chancen, aber Dobnik hielt sowohl gegen Sonnleitner, Joker Joelinton, Jelic und nochmals Joelinton.

Fassungslosigkeit

Ein unnötiges Sonnleitner-Foul ermöglichte dem WAC die Freistoß-Chance aus 17 Metern. Offenbacher fiel beim Anlauf noch hin ("Das war Absicht") – jedenfalls eine sinnbildliche Szene, bevor sich der sonst wirkungslose Prosenik gegen seinen Herzensklub den Torjubel verkniff. Fast alle der 17.200 Zuschauer waren fassungslos.

Im Finish packte Rapid die Brechstange aus. Allerdings ebenso wirkungslos wie die 15 Eckbälle (der WAC hatte 0). Nach der Länderspielpause warten auf Rapid Salzburg, Genk und Sturm. Ob da noch Büskens auf der Bank sitzen soll, beschäftigte die Granden.

Es wäre keine große Überraschung mehr, wenn der Deutsche beurlaubt wird.

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