Das Spiel des Jahres für die Violetten

Endspurt in der Europa League: Überwintern die Veilchen?
Showdown in Pilsen für die Austria, die gegen Viktoria am Donnerstag unbedingt gewinnen muss.

Larry Kayode schnappte sich noch schnell das Handy, um mit seiner Frau auf Skype zu plauschen, daneben rührte er seinen Cappuccino um. Dann ging es zum Video-Studium, Fink zeigte seinen Schützlingen im Seminarraum des Trainingszentrums in Steinbrunn die wichtigsten Szenen vom Heimspiel gegen Pilsen. "Alle sind voller Vorfreude, alle wollen wir dieses Spiel am Donnerstag gewinnen." Um 19 Uhr (live auf Sky und Puls 4) starten die Violetten ihre Mission Aufstieg in die K.o.-Phase der Europa League. Die Rechnung ist simpel, die Aufgabe aber schwierig: Die Wiener müssen in Pilsen gegen Viktoria gewinnen, Giurgiu darf daheim nicht gegen die AS Roma siegreich sein.

Austria-Torjäger Kayode ist zuversichtlich: "Ich spüre keinen Druck. Wir müssen einfach siegen. Dafür müssen wir zu 100 Prozent konzentriert spielen, weil Pilsen eine gute Mannschaft ist."

Mut schöpfen die Veilchen aus ihren bisherigen Europacup-Auftritten in der Ferne – in Trondheim, Trnava, Bukarest oder Rom vermochte man durchwegs zu glänzen. "Wir fühlen uns auswärts wirklich gut, haben genügend Selbstvertrauen, um in anderen Stadien einen guten Fußball zu spielen", meint Kayode. "Wir fahren nach Pilsen, um zu gewinnen." Für ihn ist es das Spiel des Jahres. "Wir müssen alles geben, um weiter zu kommen." Dafür benötigt es mehr Druck und mehr Energie als beim Sieg vergangenen Samstag in der Südstadt gegen die Admira.

Gewohnte Taktik

Trainer Thorsten Fink erledigt mit seinen Spielern die Hausaufgaben, erzählt von einer System-Umstellung bei Gegner Pilsen. "Für Österreich ist es wichtig, dass wir punkten." Pilsen ist fix ausgeschieden, für die Tschechen geht es maximal ums Prestige. Ein Vorteil für die Violetten? "Das weiß ich nicht, das werden wir dann sehen", so Fink, der den jungen Prokop statt des gesperrten Grünwald aufbieten wird. "Wir haben keinen Grund, jetzt plötzlich unsere Taktik zu ändern." Für Fink wäre ein Aufstieg dennoch eine positive Überraschung. "Weil damit ursprünglich niemand gerechnet hat. Daher haben wir in Pilsen auch absolut nichts zu verlieren."

Kommentare