Dominik Prokop: Das Talent mit großer Verantwortung

Kleiner Mann, große Perspektiven: Prokop misst 171 Zentimeter und hat noch viel vor.
Trainer Fink hält viel auf den 20-jährigen Austrianer, der das offensive Mittelfeld beleben soll.

Alexander Grünwald, eigentlich in der Rolle des violetten Spielmachers, begab sich nach seiner Knieoperation in Deutschland (Knorpelschaden) am Mittwoch wieder zurück nach Wien, wo dann die Reha beginnt.

Zu diesem Zeitpunkt bereitete sich sein Nachfolger auf der Position im offensiven Mittelfeld vor und legte seinen Fokus auf den Europacup-Gegner Osijek. Sein Name? Dominik Prokop. Durch den Ausfall von Grünwald erhält der Youngster einmal mehr eine große Chance. Trainer Thorsten Fink hält große Stücke auf ihn: "Er ist unser Riesentalent."

Der 20-Jährige freut sich zwar über das Lob, möchte sich dadurch aber keinesfalls unter Druck setzen. "Ich muss nur meine Leistung aus dem Training im Spiel umsetzen. Ich mache mir natürlich Gedanken. Aber auch nicht zu viele."

Prokop, dessen Vorbild wohl nicht nur der Größe wegen Lionel Messi ist, wurde bei der Austria groß. "Von klein auf habe ich alle Nachwuchs-Stationen durchgemacht. Mein Spielstil passt zur Austria", sagt der 1,71 Meter große Mann nicht ohne Selbstvertrauen.

Vorbildlich

Akademie-Leiter Ralf Muhr ist ein langjähriger Begleiter des Talents und kann daher ein fundiertes Urteil abgeben: "Dominik verkörpert wirklich genau den Stil, der in unserer Akademie vorgegeben wird." Er besteche vor allem durch eine dynamische Technik und ein hohes Spielvermögen. Zudem sucht er stets das Eins-gegen-Eins. "Und dabei kann er sich auch immer wieder durchsetzen." Wie zuletzt beim Wiener Derby, als er kam, traf, und die Austria auch dank seiner Leitung noch einen Punkt erobern konnte.

Bei den Prokops ist der Fußball generell "Family Business". Bruder Lukas, 18 Jahre alt, verteidigt an der linken Flanke bei den Amateuren. Muhr zieht Vergleiche: "Lukas hat seine Vorzüge in anderen Bereichen als Dominik." Was konkret bedeutet, dass er vor allem durch sein Defensivverhalten besticht. Ein Punkt, bei dem Dominik bei sich noch Verbesserungs-Potenzial ortet: "Das war noch nie eine Stärke von mir. Außerdem brauche ich in manchen Situationen noch ein besseres Timing."

Betreut werden die Prokop-Brüder von ihrem Vater Michael, der seit 1995 als Mentaltrainer tätig ist und mit guten Tipps zur Seite steht. Dominik gibt zu: "Daheim sprechen wir natürlich viel über Fußball. Es geht dabei um fußballerische Aspekte, aber auch andere wie Körpersprache und Auftreten." Im Herbst 2013 war Dominik Prokop Bestandteil der erfolgreichen UEFA-Youth-League-Mannschaft der Austria unter Trainer Herbert Gager. In der Zwischenzeit ist er erwachsen geworden und soll nun bei den "Großen" in große Fußstapfen treten. Und mithelfen, seinen Klub in die Gruppenphase der Europa League bringen.

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