Austria-Trainer Fink: "Wir hören auch auf andere Leute"

Fingerzeig: Trainer Fink hat umgestellt und gewinnt mit der Austria.
Die Austria fährt mit dem neuen System viel besser. Der Spielmacher ist in veränderter Rolle.

"Es ist derzeit schwierig, gegen uns zu spielen", sprach Austria-Trainer Thorsten Fink nach dem 3:0 gegen Ried. Genau genommen war es eine von Fink vorgenommene Umstellung, die man schon im Herbst in Ansätzen versucht hatte, im Frühjahr aber seit dem Derby gegen Rapid von Anfang bis Ende durchzieht. Spielmacher Raphael Holzhauser agiert dabei deutlich offensiver, was nicht nur ihm, sondern der gesamten Mannschaft zugute kommt. Der Offensive wie der Defensive.

"Wir im Trainerteam glauben ja nicht, dass wir den Fußball erfunden haben, wir hören auch auf andere Leute", gibt Fink mit einem Lächeln zu. Der Erfolg wiederum gibt ihm und den "Einflüsterern" Recht: 2:0 gegen Rapid, 4:1 gegen Sturm, 1:1 in Altach und nun 3:0 gegen Ried. Es läuft wieder rund bei der Austria, weshalb man sich auf bestem Wege befindet, den angestrebten zweiten Platz auch zu erreichen.

Der Vergleich macht auch die Fans sicher. Zuvor holte sich Holzhauser die Bälle im Stile eines Liberos, Innen- wie Außenverteidiger beobachteten ihn bei der Spieleröffnung. Weil nur Tarkan Serbest das zentrale Mittelfeld besetzte und somit von Gegnern umringt war, blieb oft nur der weite Pass auf die Flügelspieler. Holzhauser beherrscht ihn zwar nahezu perfekt, dennoch war es schwierig bis unmöglich, mit nur einem Pass die Schnelligkeit von Felipe Pires, Lucas Venuto, IsmaelTajouri und Larry Kayode sofort in Torgefahr umzuwandeln. Das Austria-Spiel wurde häufig statisch.

Profitabel

Das hat sich geändert. Austrias zwei beste Kicker, Holzhauser und Alexander Grünwald, gestalten aus dem Zentrum das Offensivspiel. Mit Erfolg, wie gegen Ried sichtbar. "Ich kann nur treffen, wenn ich solche Vorlagen wie jene von Holzhauser bekomme", meinte Kayode, der mit erstaunlicher Regelmäßigkeit trifft. Aber auch Venuto (bis zu seiner Verletzung im Derby), Tajouri und vor allem Pires, der um eine Klasse besser spielt als zuvor, profitieren von der Umstellung, die so neu nicht ist. Fink: "Holzhauser hat auch im Herbst im Europacup schon auf dieser Position gespielt."

Nicht nur die Offensivgeister freuen sich, auch die Defensive steht jetzt besser. "Es stimmt, dass wir öfter zu Null spielen", sagt Fink. "Holzhauser, Grünwald und Serbest im Zentrum und auch die Außenspieler arbeiten gut nach hinten. Das entlastet die Abwehr." Und die hatte gegen Ried einen geruhsamen Abend.

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