Austria-Manko: Mit Tempo die Lücken finden

Die Austria stolperte über Altach.
Die Austria verpasste den Sprung auf Platz zwei - und muss ihr System hinterfragen.

Die Austrianer, Spieler wie Trainer, hatten zuletzt behauptet, aus dem herbstlichen Europacup-Abenteuer gelernt zu haben. Man habe nach der Partie in Pilsen, wo man leichtfertig den Aufstieg verspielt hatte, die richtigen Lehren gezogen. Reifer sei man geworden. Doch dann kam am Samstag eine Mannschaft ins Happel-Stadion, die noch mehr Reife an den Tag legte. Trainer Thorsten Fink gab zu: "Die Altacher waren besser und haben gezeigt, warum sie über uns stehen."

Diesmal hätte man mit einem Sieg auf Platz zwei klettern können. "Natürlich ist das 1:3 ein Rückschlag im Kampf um Platz zwei." Fünf Zähler Rückstand weist man nun auf die Vorarlberger auf.

Am Wochenende geht’s zum Schlusslicht nach Ried. "Da werden wir gleich wieder angreifen", verspricht der Trainer, der nach der Heimpleite gefasst wirkte: "Wir haben im Frühjahr ein durchschnittliches, ein sehr gutes und jetzt ein schlechtes Spiel geliefert. In Ried will ich wieder ein sehr gutes Spiel sehen."

Vielleicht lag es an der Mentalität, vielleicht aber auch am System gegen einen tief verteidigenden Gegner. Gerät die Austria gegen einen solchen Kontrahenten in Rückstand, funktioniert das Offensivspiel nicht mehr.

Stilmittel

Mit Venuto, Pires und Kayode verfügt man über drei Raketen, die dann nicht zünden können, weil sie schon an vorderster Front in ihrer Endposition stehen – und aufgrund des fehlenden Raumes kaum sprinten können.

In diesem Fall müsste man das zentrale Mittelfeld mit Tempo überbrücken, um den Gegner aus den Positionen zu zwingen. Doch oft gestaltet sich der Spielaufbau viel zu behäbig, aufgrund des zu statischen Agierens wird man bei der Suche nach einer Lücke kaum fündig. In diesen Situationen spielt die Austria ein System, für das sie die Typen nicht hat. Oder umgekehrt spielt sie gerade nicht das System für ihr Personal.

Das Vertrauen auf Standards ist berechtigt, doch ab und zu eben zu wenig. Altach hat es aufgezeigt.

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