Altach legt mit Sieg gegen Ried vor

Boris Prokopic (re.) schoss die Altacher an die Tabellenspitze.
Die Vorarlberger feierten am Dienstag einen 1:0-Heimerfolg gegen Ried.

Mit einem 1:0 (1:0)-Heimerfolg über Ried hat Altach am Dienstagabend vorläufig Sturm Graz von der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga verdrängt. Ein frühes Tor von Boris Prokopic (11.) sorgte für einen verdienten Sieg, der Altach zumindest für gut 25 Stunden einen Drei-Punkte-Vorsprung auf Sturm Graz beschert. Die Grazer empfangen am Mittwoch in der 17. Runde Admira Wacker Mödling.

Auch wenn der Sieg aufgrund der klaren Überlegenheit eigentlich höher ausfallen hätte müssen, blieb Altach nicht nur im dritten Spiel unter Interimstrainer Werner Grabherr (2 Siege, 1 Remis) ungeschlagen, sondern ist auch insgesamt neun Ligapartien hintereinander ohne Niederlage. Die Cashpoint-Arena darf guten Gewissens als Festung bezeichnet werden: Nur Tabellenführer Sturm Graz (1:1) und Meister Salzburg (0:0) konnten zumindest einen Punkt mitnehmen, ansonsten gab es für Altach sieben Siege.

Sechste Niederlage in sieben Spielen

Für Ried ging die von Coach Christian Benbennek geforderte "Wiedergutmachung" für die 1:2-Heimpleite gegen St. Pölten daneben. Die "Wikinger" kassierten die sechste Niederlage in den jüngsten sieben Auftritten und bleiben damit in den Abstiegskampf verwickelt. Der Vorsprung auf Schlusslicht Mattersburg betrug vor der Heimparte der Burgenländer gegen Rapid (Mittwoch) sieben Punkte.

Dass Grabherr mit Cezar Ortiz, Patrick Salomon, Christian Schilling, Daniel Luxbacher und Dimitri Oberlin fünf Neue ins Team rotierte, machte sich kaum bemerkbar. Die Vorarlberger starteten überfallsartig und durften früh jubeln: Oberlin setzte sich - auch dank eines nicht geahndeten Ellbogenchecks - an der rechten Seitenlinie durch und bediente Luxbacher, der unbedrängt in die Mitte passen konnte. Dort ließ Prokopic mit einer schönen Aktion noch Dennis Chessa aussteigen und schoss aus wenigen Metern ein.

Altach nach Führung im Schongang

Altach hatte auch danach klar mehr Ballbesitz, hielt den Gegner zumeist in Schach, erzeugte selbst aber bis zur Pause keine echte Gefahr mehr. Ried bemühte sich nach einem ersten Schock sichtlich, musste bis zur besten Chance allerdings auf die 44. Minute warten: Da stemmte sich Altach-Goalie Andreas Lukse beim präzisen Freistoß von Thomas Bergmann mit einer schönen Parade gegen den Ausgleich.

Altach legt mit Sieg gegen Ried vor
ABD0098_20161129 - ALTACH - ÖSTERREICH: Tormann Andreas Lukse (Altach) während der tipico Bundesliga-Begegnung Cashpoint SCR Altach - SV Guntamatic Ried am Dienstag, 29. November 2016, in Altach. - FOTO: APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Nach dem Seitenwechsel intensivierten die Hausherren wieder ihre Bemühungen, Prokopic kam dem 2:0 vorerst in der 59. Minute am nächsten, scheiterte aus gut elf Metern aber an Ried-Goalie Thomas Gebauer. Es wurde immer brenzliger für die Rieder, die dem Dauerdruck jedoch widerstanden und quasi aus dem Nichts mit einem Lattenkopfball von Patrick Möschl überraschten (69.) - auch hier war Lukse entscheidend beteiligt.

Die Partie blieb bis zum Abpfiff spannend, weil es Altach trotz seiner Überlegenheit verabsäumte, einen weiteren Treffer zu erzielen. Mit ihrer "zweiten Luft" sorgten die Gäste noch für eine durchaus spannende Schlussphase, Thomas Fröschl vergab in der Nachspielzeit alleine vor dem Tor die Riesenchance auf das 1:1.

Altach, Cashpoint-Arena, 4.700, SR Harkam

Tor: 1:0 (11.) Prokopic

Altach: Lukse - Zech, Netzer, Galvao - Lienhart, Salomon, Ortiz (64. Jäger), Prokopic (82. Mahop), Schilling - Oberlin, Luxbacher (71. Dovedan)

Ried: Gebauer - Bergmann, Reifeltshammer, Özdemir, Chessa - Ziegl, Zulj (46. Prada) - Möschl, Walch (66. Trauner), Honsak - Ademi (56. Fröschl)

Gelbe Karten: keine bzw. Fröschl

Werner Grabherr (Altach-Trainer): "Die Tabellenführung ist von Mal zu Mal mehr wert, weil es mit jeder Runde schwieriger wird. Das einzige, das ich der Mannschaft vorwerfen kann, wenn überhaupt, ist es, nicht das zweite Tor gemacht zu haben. Es war heute wichtig, anderen Spielern eine Chance zu geben, weil wir nur als Mannschaft funktionieren. Sie haben es sich verdient zu spielen, sie haben gezeigt, dass sie es können."

Christian Benbennek (Ried-Trainer): "Es wäre ein Fehler, in der jetzigen Situation alles schönzureden. Wir haben Probleme, es muss sich etwas ändern. Heute sind wir nicht so in die Zweikämpfe gekommen, wie wir es wollten, das war der gravierende Unterschied zwischen den beiden Mannschaften."

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