BSO reloaded: Effektiv, plakativ

Hundstorfer macht sich viele Gedanken über den Sport in Österreich.
BSO-Chef Rudolf Hundstorfer möchte die Jugend bewegen und Förderungen optimieren.

Der neue Präsident der Bundes-Sportorganisation steckt sich für seine Amtszeit gleich ein paar Ziele, wobei er keinen Hauptwunsch nennen kann und will. Weil ihm eben vieles wichtig ist. Die tägliche Bewegungseinheit für Kinder beispielsweise. Oder die künftige Förderstruktur, die schlanker, logischer und effizienter sein soll. Oder die Rolle der BSO, die künftig lauter und transparenter auftreten, quasi sich selbst besser verkaufen möchte. Aber auch die Infrastruktur im heimischen Sport ist ihm zu Recht ein Anliegen. Aber der Reihe nach.

Tägliche Bewegung

Das Burgenland zeigt es mit Projekten vor und soll Beispiel für die anderen Bundesländer sein. "Wir wollen das weiter ausrollen auf ganz Österreich." Die Zusammenarbeit zwischen Kindergärten, Schulen und Vereinen soll verbessert werden, um Kinder an Bewegung zu gewöhnen und für den Sport nachhaltig zu gewinnen. "Die Erfahrungswerte aus dem Burgenland helfen uns dabei." Auch Testimonials sollen helfen, Begeisterung für den Sport hervorzurufen.

Neue Förderungen

Bis Weihnachten möchte Hundstorfer gemeinsam mit der Politik einen Entwurf erstellen, der gesetzlich umgesetzt werden kann. Ziel ist eine Vereinheitlichung der Förderungen, aber auch eine Verwaltungsvereinfachung. "Damit betreten wir kein Neuland. Es soll nicht einmal über diesen Topf und dann über einen anderen gefördert werden." In diesem Fall möchte man tatsächlich alles in einen Topf werfen. Ob eine Umsetzung demnächst möglich sei? "Sagen wir so: Der Zug fährt, es sitzen alle im Zug. Jetzt muss der Zug nur noch in den Bahnhof fahren", erklärt der frühere Arbeits- und Sozialminister.

Die drei Ebenen des Förderwesens bleiben jedenfalls bestehen: Bei Kindern und Jugendlichen sowie Senioren geht es um den Breitensport. Der Spitzensport wird weiterhin eine spezielle Behandlung erfahren. "Dafür wird immer eine Finanzierung notwendig sein", sagt der langjährige SPÖ-Politiker. Daneben existieren noch Profis, die in nicht-olympischen Sportarten eine Unterstützung benötigen. Hundstorfer erzählt zum Beispiel von einer Rollstuhl-Tänzerin, die zwar nie die Olympia-Erfahrung machen wird, dafür aber regelmäßig Europameisterin wird. "Sie verdient sich ebenso die Förderung."

Image-Offensive

Die BSO möchte den grauen Anstrich der Dachorganisation ablegen und ein wenig bunter auftreten. "Wir wollen uns gesellschaftspolitisch stärker positionieren. Die BSO hat ja nicht geschlafen, sie hat viel getan, so auch die Veränderung der Richtlinien für die Registrierkasse für Vereine durchgesetzt." Künftig möchte man Erfolge wie diesen noch transparenter machen. Dazu gehört auch ein gutes Marketing, weshalb Hundstorfers Traum wäre, dass pro Verein ein bis zwei Absolventen des BSO-Fortbildungsangebots tätig sind.

Infrastruktur

Primär ist der Zustand der Sportstätten Angelegenheit der Länder, doch die BSO möchte die Fachverbände stets unterstützen. "Wenn man in ein paar Strukturen hineinschaut, sieht man, dass zu wenig vorhanden ist." Der 65-Jährige möchte nicht nur beratend und unterstützend, sondern auch fordernd an die Aufgabe herangehen. Hundstorfer hat keine Illusionen, was den Zustand der Sport-Infrastruktur in Österreich betrifft. "Vorarlberg muss man herausheben, dort ist das Niveau wirklich gut." Und der Rest vom Schützenfest? "In Summe haben wir einen Nachholbedarf."

Und was muss geschehen, damit sich der neue BSO-Chef zufrieden zurücklehnen kann? "Zufrieden werden wir nie sein. Aber wenn wir die tägliche Bewegung vom Boden- bis zum Neusiedlersee durchsetzen und dazu noch eine neue Förderlogik installieren, dann hätten wir schon einiges geschafft."

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