Boxlegende Mike Tyson bejubelte den Sieg von UFC-Champion Ngannou

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Während Ngannou sich erneut über den Schwergewichtsgürtel freuen durfte, verließ UFC-Präsident White die Arena.

"Ich freue mich schon riesig drauf und hoffe, dass Francis das heute machen wird. Er hat einen sehr harten Gegner", sagte Mike Tyson vor der Kampfsportveranstaltung UFC 270 in Anaheim (Kalifornien) in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Der ehemalige US-amerikanische Schwergewichtsboxer wurde nicht enttäuscht und erlebte aus vorderster Reihe einen mehr als überraschenden Titelkampf im Schwergewicht zwischen Francis Ngannou und Ciryl Gane.

Das Spannende bei diesem Kampf: Beide Kontrahenten trugen zeitgleich den Schwergewichtsgürtel. Ngannou erkämpfte ihn sich im März des vergangenen Jahres gegen Stipe Miocic und erhielt daraufhin gleich ein weiteres Kampfangebot. Das wollte der Kameruner nicht annehmen, um sich ein paar Monate lang zu erholen. Die UFC hatte jedoch andere Pläne, gab Ngannous' Titel kurzerhand wieder frei und veranstaltete einen Kampf um den Interimsgürtel. Diesen schnappte sich der Franzose Ciryl Gane gegen Derrick Lewis - aus diesem Grund lautete der Hauptkampf der UFC 270: Champ vs. Champ.

Der Fight

Egal wie man zum MMA (Mixed Martial Arts) steht, dieser Abend ließ Kämpfer-Herzen weltweit höher schlagen. Nicht nur, weil zwei Schwergewichtskämpfer noch nie zuvor so athletisch und austrainiert waren, sondern weil sie trotz ihrer gemeinsamen fast 230 Kilogramm neben schönstem Boxen vor allem im Bodenkampf überraschten.

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Gane mit einem Highkick 

Viermal slammte Ngannou seinen Gegner auf die dünnen Matten des Oktagons. "Ich hatte noch nie zuvor die Möglichkeit zu beweisen, dass ich auch im Wrestling gut bin", sagte der 35-Jährige nach dem Kampf. Er verriet auch: "Vor drei Wochen habe ich mir mehrere Knieverletzungen zugezogen, mir meinen Meniskus komplett gerissen und mein vorderes Kreuzband und andere Sachen verletzt." Trotz Schmerzen wollte er den Kampf nicht absagen, um "ein Statement zu setzen" und zu zeigen, wer der wahre Champion der Königsklasse ist.

Dass Ngannou das durchs Ringen und nicht wie üblich durch seine Fäuste und der gefürchteten Knockout-Power bewies, überforderte anscheinend auch seinen Gegner. Gane zeigte zwar schöne Dreh-Kicks und sein Können im Stand-up, doch das bewahrte den 31-Jährigen nicht davor, erstmals in seiner UFC-Karriere am Rücken liegend die Decke der Kampfarena zu erblicken.

Schwergewichtler, die sich gegenseitig durchs Oktagon werfen, schnelle Schläge boxen und Kicks bis zum Kopf austeilen - das sehen Fans sonst nie. Nach fünf Mal fünf Minuten war der Zauber vorbei und die Punkterichter entschieden sich einstimmig für Ngannou. Nicht nur zur Freude von Mike Tyson, der diesen Abend inmitten von mehr als 17.000 Zuschauern sichtlich genoss.

Vertragsstreit mit der UFC

Der Gürtel wurde Ngannou dieses Mal nicht von UFC-Präsidenten Dana White umgebunden. Dieser "schwänzte" sogar die anschließende Pressekonferenz, in der er normalerweise freudig die neusten Rekordeinnahmen und Zuschauerzahlen präsentierte. Das Verhältnis zwischen der UFC und ihrem Schwergewichtschampion ist sichtlich angespannt. "Es geht nicht nur ums Geld, sondern auch um die Vertragsbedingungen", erklärte Ngannou den anwesenden Journalisten.

Im Moment ist er durch seinen Sieg noch an die UFC vertraglich gebunden. Sollte er bis Ende des Jahres nicht mehr kämpfen, wird er zum "Free Agent" (vertragsloser Athlet). Auch ein Wechsel ins Profiboxen ist ein Wunsch: "Das ist etwas, dass ich noch vor Ende meiner Karriere machen muss." Zuvor steht laut ihm aber noch eine Knieoperation am Programm und auch ein Rematch mit Gane, der seine erste Niederlage verdauen muss, wollte Francis Ngannou nicht ausschließen.

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