Persönliche Einblicke eines Sportlers nach dem Burnout

Martin Ermacora hat wieder Spaß
Beachvolleyballer Martin Ermacora über seine psychischen Probleme und darüber, wie er den Weg zurück fand.

von Martin Ermacora
aufgezeichnet von Peter Karlik

Es ist ein kalter Tag in Wien Hernals. Martin Ermacora kommt warm eingepackt in einer dicken Daunenjacke, Haube und Schal zum Gespräch zu einem Spaziergang, der durch den Schwarzenbergpark führt. Der 26-jährige Beachvolleyballer aus Tirol hat viel zu erzählen. Über jene Zeit, die zur härtesten seiner Profi-Karriere geworden ist. Es wird sehr persönlich.

Der KURIER hört zu.

Der Weg in die Öffentlichkeit war mir wichtig, da es sicher einige Sportler gibt, die in einer ähnlichen Situation einfach aufgehört hätten. Es ist leider immer noch ein Thema, das nicht gerne angesprochen wird. Ich wollte dazu stehen, dass es mir nicht gut ging.

Leicht begonnen hat es schon Ende 2019. Es war sportlich ein wirklich gutes Jahr. Moritz Pristauz und ich haben EM-Bronze gewonnen, waren die Nummer eins in Österreich. Rund um Weihnachten hatte ich eine sehr stressige Zeit und dann bin ich im Trainingslager krank geworden. Das war schon ein Zeichen. In dieser Zeit ist wirklich nichts rund gelaufen. Danach kamen wegen Corona die ersten Verschiebungen von Turnieren.

In dieser Zeit hatte ich in Wien viele Termine. Ich bin irgendwie nicht mehr herunter gekommen. Ich war ständig auf einem hohen Pegel und ich habe auch im Training bemerkt, dass es nicht mehr läuft. Alles, was nicht gelaufen ist, habe ich nach Hause mitgenommen und nur noch die schlechten Sachen gesehen. Das war dann fast jeden Tag so.

Da habe ich bemerkt, dass etwas nicht passt. Aber ich hatte keine Wahl. Die Turniere in Doha und Australien standen an. Im Anschluss Mexiko. Das wäre eine fette Weltreise geworden. Ich habe mir gedacht: Wie soll ich das überstehen?

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