Nach dem Höhepunkt mit Österreich: Pöltl bereitet sich auf die NBA vor

Jakob Pöltl als Erfolgsfaktor beim Sieg über die Niederlande
von Florian Ehrngruber
Nach dem gefeierten Einzug in die erste Hauptrunde der World Cup Qualifiers 2027, tritt NBA-Legionär Jakob Pöltl heute die Reise zurück nach Nordamerika an. Der 29-jährige Center der Toronto Raptors bewies mit seinen starken Leistungen – 17 Punkten und 10 Rebounds pro Spiel – seine Wichtigkeit für das österreichische Nationalteam.
Besonders in der Defensive zeigte Pöltl in den Spielen gegen die Niederlande und Bulgarien seine Klasse, konnte jedoch auch offensiv wichtige Akzente setzen. Auf die Frage nach den Unterschieden zu seiner Rolle bei den Toronto Raptors gestand Pöltl anfangs kleine Anpassungsschwierigkeiten. „Meine Rolle war ziemlich genau so, wie ich sie mir erwartet hatte. Ich wusste auch, dass ich offensiv aushelfen werden muss. Hier bestand ein größerer Unterschied zu den Raptors, nicht nur in der Rolle, sondern auch im Spielstil, deswegen habe ich auch ein bisschen Zeit gebraucht, um mich zurecht zu finden. Als die Qualifikationsspiele begonnen haben, ging es aber eigentlich schon ganz gut."
„Sehr, sehr coole Erfahrung"
Tief beeindruckt zeigte sich Pöltl vor allem vom Support der Fans bei den beiden Heimspielen. 3000 Zuschauer im jeweils ausverkauften Multiversum in Schwechat trugen das Team von Cheftrainer Chris O'Shea zum entscheidenden Sieg vergangene Woche gegen die Niederlande. „Es war auch für mich eine sehr, sehr coole Erfahrung. Die Unterstützung hat uns sehr weitergeholfen, es war keine Überraschung, dass wir beide Heimspiele doch recht deutlich gewonnen haben, beide Male klar die bessere Mannschaft waren. Die Fans haben da sicher einen großen Teil dazu beigetragen", meinte Pöltl.

Obwohl sich die Österreicher im letzten Spiel vor Pöltls Abreise gegen Bulgarien mit 78:87 geschlagen geben mussten, überwiegt beim 29-Jährigen dennoch die Freude über den Einzug in die Hauptrunde. „Wir haben das erreicht, was wir erreichen wollten. Natürlich ist immer mehr Spielraum nach oben, aber alles in allem haben wir gute Leistungen gebracht. Wir können uns auf jeden Fall über unsere Leistungen freuen" betonte der Center der Toronto Raptors. Freuen können sich Pöltl und seine Nationalteamkollegen auch über eine vielversprechende Ausgangslage für die EM-Qualifikation. Das Team von Cheftrainer O'Shea erspart sich dank des Aufstieges die erste Phase der Vorqualifikation für das Großereignis 2029.
Zeitpunkt der Rückkehr ungewiss
Die ersten Spiele der im November beginnenden WM-Qualifikation wird der 29-Jährige verpassen. Ob Pöltl bei den beiden abschließenden Spielen gegen Lettland und Polen mitwirken kann, ist noch offen. „Natürlich wäre ich bei diesen Spielen gerne wieder dabei, aber so früh ist es noch sehr schwer zu sagen, weil es von vielen Faktoren abhängt, die einfach noch nicht klar sind: Wie meine Saison bei den Raptors verläuft, ob ich wieder die Freigabe bekomme – das wird dann eher ein Thema für nach der kommenden NBA-Saison sein."
Seine Pläne für die kommenden Wochen? „Ich werde zunächst in Miami ein bisschen Zeit verbringen und privat trainieren, kehre anschließend nach Toronto zurück, um mit der Mannschaft in die Saisonvorbereitung einzusteigen." Pöltl und die Kanadier starten ihre NBA-Saison erst Ende Oktober – dann steht das Duell mit den Atlanta Hawks an.
Kommentare