Neue Stimmungsmacher in den Hallen: Nationalteams sorgen für Furore

Jakob Pöltl jubelte mit dem Basketball-Nationalteam
Von Florian Ehrngruber
Von Österreichs Handball-Herren ist man schon gewohnt, dass sie bei großen Turnieren eine Rolle spielen – wie im Jänner bei der WM mit Platz 17. Aus dem Schatten des ÖHB-Teams traten 2025 die Basketball-Herren mit zwei ausverkauften Spielen in Schwechat. Die Volleyball-Damen schafften erstmalig die EM-Qualifikation, die Eishockey-Herren waren das Sensationsteam bei der WM in Schweden. Österreichs Teams lieferten erfreuliche Schlagzeilen. Ein Rückblick auf Höhepunkte des bisherigen Jahres.

Volleyballerinnen erstmalig auf EM-Kurs
Während Österreichs Herren trotz eines 3:0-Sieges gegen Aserbaidschan die Qualifikation für die Europameisterschaft nur knapp verpassten, hatten die Damen vergangene Woche allen Grund zum Jubeln. Das Team von Cheftrainer Roland Schwab gelang als einer der fünf besten Gruppenzweiten erstmals auf sportlichem Weg die Qualifikation für eine EM. „Ich bin stolz auf das gesamte Team. Es liegt aber auch viel Arbeit vor uns. Wir müssen das nächste Level erreichen“, betonte Schwab.
Nachdem die Österreicherinnen mit einem 3:0-Erfolg gegen Nordmazedonien den Grundstein gelegt hatten, sicherte die 2:3-Niederlage Finnlands dem ÖVV-Team das EM-Ticket. Beim Herren-Team war es am Ende extrem knapp, die EM wurde nur um wenige Punkte in den gespielten Sätzen verpasst. Außenangreifer Alexander Berger gab zu: „Das ist echt bitter. Um ehrlich zu sein, haben wir schon sehr stark damit gerechnet, dass wir es zur Endrunde schaffen.“

Nach 31 Jahren zurück in die Top-8 der Welt
Im Mai dieses Jahres feierten Österreichs Eishockey-Herren bei der WM in Stockholm einen historischen Erfolg. Mit einem überzeugenden 6:1-Sieg gegen die favorisierten Letten erreichte das Nationalteam erstmals nach 1994 ein WM-Viertelfinale. Das 0:6 gegen den späteren WM-Finalisten Schweiz konnte die Freude über die beste das beste Resultat seit 31 Jahren nicht trüben. Geschichte schrieben im April auch die Frauen: Bei der B-WM in China schaffte Österreich erstmals den Aufstieg in die WM der besten zehn Nationen der Welt. "Unfassbar, die Emotionen, dass wir es endlich geschafft haben. Ich bin so unfassbar stolz auf jede Einzelne, alle haben einen Beitrag geleistet und einen Step gemacht", meinte Matchwinnerin Annika Fazokas.

3x3 Basketballteam bezwingt Rekord-Champion
Als im August letzten Jahres Wien als Austragungsort der 3x3-EM fungierte, gelang Österreichs Basketball Team mit Toni Blazan, Fabio Söhnel, Nico Kaltenbrunner und Enis Murati der große Coup. Gegen den fünffachen Champion Serbien setzte sich Österreich im Prater vor 4.000 Zuschauern sensationell 18:17 durch und holte überraschend Gold.
Der Erfolg in Wien und das von acht auf zwölf Teams pro Geschlecht erweiterte Teilnehmerfeld macht berechtigte Hoffnung, dass Österreich bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles vertreten sein wird. Für Paris 2024 schrammten die Herren beim Qualifikationsturnier in Hongkong äußerst knapp an der Qualifikation vorbei. Nur ein Sieg fehlte dem Europameister damals, um bei Olympia vertreten zu sein.

Begeisterung und volles Haus in Schwechat
„Wir haben unser Riesenziel erreicht. Dass wir nun an der WM-Qualifikation teilnehmen können, ist ein großer Schritt für den österreichischen Basketball“, jubelte NBA-Star Jakob Pöltl, obwohl das ÖBV-Team am Samstag in Botewgrad gegen Bulgarien mit 78:87 (37:38) unterlag. Österreich konnte sich eine Niederlage mit -26 leisten. Nach den starken Auftritten wie in Schwechat vor 3000 Zuschauern gegen die Niederlande (83:70) ist das Team von Cheftrainer Chris O’Shea nicht mehr aus den Top zwei der Dreiergruppe zu verdrängen.
Somit steigen die Österreicher Ende November in die Hauptgruppe der WM-Qualifikation ein und treffen dort auf Lettland, Polen sowie erneut auf die Niederlande oder Bulgarien. Weil die NBA-Saison da schon begonnen hat, wird Österreich auf Pöltl verzichten müssen. Dank des Aufstieges erspart sich Österreich die erste Phase der Vorqualifikation für die EM 2029. Und die ist das große Ziel von Pöltl und Kollegen.
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