So sieht die Zukunft im österreichischen Basketball aus

So sieht die Zukunft im österreichischen Basketball aus
Das Männer-Nationalteam startet in die mühevolle WM-Vorqualifikation, der Verband hofft auf Olympia im 3x3-Spielmodus und andere Zukunftsprojekte.

Am Donnerstag spielen Österreichs Basketballer im Wiener Hallmann Dome gegen Armenien (19.15 Uhr, live ORF Sport+). Es ist das erste Spiel in der Qualifikation für die WM 2027. Die Chance, dass Österreich unter den zwölf europäischen Landern ist, die nach Katar fahren, ist eher theoretischer Natur.

Zu groß ist der Abstand in dieser Weltsportart zur Weltspitze. Vor allem seitdem sich der Verband dazu entschlossen hat, das Team vollkommen zu verjüngen. Rasid Mahalbasic beendet nach dem Armenien-Spiel seine Teamkarriere, der 33-Jährige spielt in Mexiko bei Halcones UV Xalapa.

Fünf Millionen Umsatz

Österreich ist im Weltbasketball ein finanzielles Leichtgewicht. Etwas mehr als fünf Millionen Euro setzen Liga, Verband und Eventgesellschaft um. „Dabei haben wir den kombinierten Umsatz in den letzten fünf Jahren fast verfünffacht“, sagt der Generalsekretär des Verbandes, Aldin Saracevic. Bei der ersten Bewertung durch die Bundes-Sport GmbH (nach BSFG 2017) war der Basketballverband noch auf Platz 29, jetzt ist er Fünfter unter Österreichs Sportfachverbänden.

Aus Kostengründen hatte die damalige Verbandsführung das Frauen-Nationalteam einfach gekappt. Das hat sich unter Gerald Martens geändert, der 2019 zum Präsidenten gewählt wurde. Jetzt finanziert der Verband 16 statt damals 5 Nationalteams, darunter acht Frauenteams. Und die Zahl der Frauen-Mannschaften in der Bundesliga stieg von fünf auf acht, es gibt überdies eine neue zweite Liga mit zehn Teams. Die höchste Damenliga soll ebenfalls auf zehn aufgestockt werden.

Die Mitgliederzahlen stiegen um 29 Prozent

Die Mitgliederzahlen sind um 29 Prozent gestiegen, was die Basketballer (wie auch Hand- und Volleyballer) vor besondere Herausforderungen stellt – nicht nur, dass man mehr Trainer und Schiedsrichter hat, man braucht mehr Hallen. „Ganz wichtig ist uns auch die Sichtbarkeit“, sagt Saracevic. „Auf basketballaustria.tv kann man sehen, was in unseren 27 Hallen los ist. Es kommen bald noch zehn dazu, womit wir dann 1.500 Spiele im Jahr übertragen wollen.“

Die 3x3-WM in Wien

Die 3x3-WM in Wien

Olympia würde einen Boom auslösen

Das Erfolgsmodell schlechthin ist aber 3x3, die junge Basketballspielart ist zum zweiten Mal olympisch. Vielleicht erstmals mit österreichischen Basketballern. „Das würde einen ordentlichen Boom auslösen“, sagt Martens, der mit der School Jam ohnehin schon 4.000 Kinder neu zum Basketball gebracht hat. Man will jetzt auch die 18.000 Käfigspieler mit 3x3 verschränken, zum „Käfig-King“. Nach der erfolgreichen WM 2023 findet im August die EM statt – punkto Tribünen und VIP-Klub doppelt so groß. Sie wird nicht vor dem Rathausplatz stattfinden, sondern aus Platzgründen vor dem Riesenrad. Und es wird erstmals eine Rollstuhl-3x3-EM geben.

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