Li entzaubert Scharapowa

epa03552708 Maria Sharapova of Russia during her match against Li Na of China in the women's singles semifinals of the Australian Open tennis tournament in Melbourne, Australia, 24 January 2012. EPA/MARK DADSWELL AUSTRALIA AND NEW ZEALAND OUT /// UNKNOWN CATEGORY\\\
Auf dem Weg ins Halbfinale gab Scharapowa nur neun Games ab, Li Na stoppt den Lauf der Russin jäh.

Der beeindruckende Siegeszug von Maria Scharapowa bei den Australian Open ist am Donnerstag jäh gestoppt worden. Die Russin bezog als Nummer zwei gesetzt gegen Li Na (6) eine herbe 2:6,2:6-Halbfinalschlappe, für die Chinesin ist es nach 2011 das zweite Melbourne-Finale. Um den Titel geht es für sie am Samstag gegen die Titelverteidigerin Victoria Asarenka. Die Weißrussin besiegte die US-Amerikanerin Sloane Stephens (29) 6:1,6:4.

Li entzaubert Scharapowa
epa03552942 Maria Sharapova of Russia during her semi final match against Li Na of China at the Australian Open Grand Slam tennis tournament in Melbourne, Australia, 24 January 2013. EPA/Scott Barbour Pool
Auf ihrem Weg unter die letzten vier hatte Scharapowa einen neuen Australian-Open-Rekord aufgestellt, indem sie nur neun Games abgegeben hatte. In der French-Open-Siegerin 2011 fand die 25-Jährige aber nun ihre Meisterin. Die 30-jährige Asiatin ließ Scharapowa nicht deren gewohnt druckvolles Spiel aufziehen, sie begeisterte mit tollen Returns. Derart in die Enge getrieben, funktionierte bei Scharapowa auch das Service nicht wie gewünscht.

Die Australian-Open-Siegerin 2008 zollte ihrer Bezwingerin dann auch Respekt. "Ich denke, sie hat ein wirklich großartiges Match gespielt", sagte Scharapowa über Li. "Sie war viel aggressiver als ich, sie hat das Spiel diktiert. Ich bin immer in der Defensive gewesen." Die Weltranglisten-Zweite traut Li nun den Titelgewinn zu. Schon vor zwei Jahren hatte sie die Chance dazu, unterlag aber im Finale nach Satzführung der Belgerin Kim Clijsters.

China schaut fern

Ihren Paris-Triumph vor knapp zwei Jahren hatten 116 Millionen Chinesen im Fernsehen live gesehen, am Samstag gegen Asarenka wird es wohl ähnliche Einschaltquoten geben. "Ich bin keine bessere Spielerin als damals in Paris, aber ich bin reifer geworden", sagte Li nach ihrem beeindruckenden Halbfinalerfolg. "Ich kann mich jetzt während eines Matches besser umstellen und mich besser kontrollieren. Ich bin wirklich hungrig nach diesem Titel."

Gegen Asarenka wird sie das noch einmal unter Beweis stellen müssen. Es geht für beide um den zweiten Grand-Slam-Titel. Die 23-jährige Wahl-Monegassin hatte vor einem Jahr eben in Melbourne erstmals ein Major-Finale gewonnen. Gegen Stephens hatte Asarenka nur im zweiten Satz etwas Probleme. Die 19-jährige Viertelfinal-Bezwingerin ihrer Landsfrau Serena Williams bewies allerdings erneut, welch großes Potenzial sie hat.

Dabei zog Stephens Asarenka Ende von Satz zwei fast den Nerv, als sie als Rückschlägerin bei 3:5 fünf Matchbälle abwehrte. Unmittelbar danach ließ sich Asarenka in der Rippengegend untersuchen und beantragte ein "Medical Time-out". In diesem Minuten fand sie die nötige Ruhe wieder, der sechste Matchball schließlich saß. "Li spielt derzeit ihr bestes Tennis, es wird ein hartes Match", sagte die Titelverteidigerin mit Blick auf das Endspiel.

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