Armstrong zieht den Schlussstrich

Der gestürzte Radsport-Star verzichtet auf einen Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof.

Der einfache Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins hat es bei der Präsentation der Strecke für die 100. Frankreich-Rundfahrt schön auf den Punkt gebracht: „Lance Armstrong ist wie der Weihnachtsmann – wenn man größer ist, merkt man, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt“, sagte der Brite.

Mister Armstrong aus Texas, das zur Erinnerung, war über Jahre als Held des Speichensports gefeiert worden; sieben Mal hatte er die Tour de France gewonnen. Das ist seit dem 22. Oktober Geschichte, nach monatelangen Ermittlungen und etlichen (Kron-)Zeugenaussagen hat die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA dem Amerikaner alle Erfolge gestrichen. Wegen organisierten Dopings.

Als der Internationale Radsportverband UCI Anfang Dezember das Urteil bestätigte, hätte Armstrong dagegen beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne berufen können, darauf aber verzichtete der mittlerweile 41-Jährige; die 21-tägige Frist, innerhalb derer Armstrong hätte aktiv werden müssen, ist abgelaufen.

Zumindest für die Zeitung Morning News mit Sitz in Dallas ist Lance Armstrong aber noch eine große Nummer: Die Redaktion nominierte ihn als Texaner des Jahres. Doch was auf den ersten Blick seltsam anmutet, hat auf den zweiten seine Berechtigung. Der „Kämpfer, Überlebende und eiskalte, durchtriebene Lügner“ habe es verstanden, „größtmöglichen Nachrichtenwert“ zu schaffen und mit seinem Fall aufgezeigt, welche Risiken „blinde Heldenverehrung“ birgt. Das Ende einer vermeintlich glanzvollen Karriere habe „einen Krater, so groß wie Texas,“ hinterlassen.

Aus diesem steigen bald drei Kronzeugen wieder auf: Tom Danielson, Christian Vandevelde und David Zabriskie dürfen ab Anfang März wieder fahren.

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