Andy Murray kämpft Kei Nishikori nieder

Am Limit: Andy Murray
Erst nach 3:20 Stunden ging der topgesetzte Brite in London als Sieger vom Platz.

Andy Murray hat am Mittwoch das bisher beste Match der mit 7,5 Millionen Dollar dotierten ATP-Finals in London nach einem Thriller gewonnen. Der topgesetzte Brite, der das Jahr als Nummer eins der Welt beschließen möchte, bezwang den starken Japaner Kei Nishikori im bisher längsten auf zwei Gewinnsätze ausgetragenen Match der Turniergeschichte 3:20 Stunden mit 6:7 (9), 6:4, 6:4. Der 29-jährige Schotte steht nach dem zweiten Sieg mit einem Bein im Halbfinale.

Einen Kampf auf Biegen und Brechen erlebten die Zuschauer in der O2-Arena. Murray hatte im ersten Satz zwei Bälle zur 1:0-Führung vergeben, ehe Nishikori seinen fünften Satzball zum 11:9 im Tiebreak nützte. Allein der erste Satz dauerte 85 Minuten. Im zweiten Durchgang führte Murray schon 2:0 und 4:2, Nishikori schaffte mit einem Rebreak das 4:4, musste dann aber selbst den Aufschlag wieder abgeben. Auch im dritten Durchgang holte der Asiate ein 2:5 fast noch auf, bei 5:4 servierte Murray dann aber aus. Es war das bisher beste Match des laufenden Turniers.

Murray, der sich für die obligatorische Pressekonferenz erst zwei Stunden nach dem Match zur Verfügung stellen wollte, meinte noch auf dem Platz: "Ich habe wirklich hart gefightet. Kei hat mich sehr viel laufen lassen und hat viele Punkte diktiert." Er habe dann ein paar freie Punkte bei seinem Aufschlag mehr bekommen. "Ich habe ihn dann härter arbeiten lassen bei seinem Aufschlag und genug Breaks gemacht, um zu gewinnen."

Seine aktuelle Siegesserie erhöhte Murray nun schon auf 21:0-Siege und er wird auch am Freitag gegen Wawrinka Favorit sein. "Dafür arbeitet man, für diese Momente, große Matches, an Schauplätzen wie hier und bei toller Atmosphäre." Murray fühlt sich nach den Strapazen des Tages und der letzten Wochen "okay". "Es sind jetzt hoffentlich noch drei Tage in dieser Saison, und ich werde mein Bestes geben, noch so viele Matches zu gewinnen wie ich kann", versprach der zweifache Olympiasieger.

Im zweiten Spiel der Gruppe setzte sich der Schweizer Stan Wawrinka gegen den Kroaten Marin Cilic 7:6 (3), 7:6 (3) durch, er hat damit seine Chancen auf den Aufstieg gewahrt.

Am Donnerstag (21.00 Uhr MEZ, live ORF Sport +) kämpft Österreichs Aufsteiger Dominic Thiem im direkten Duell mit Milos Raonic (CAN/4) um den Halbfinal-Einzug – gegen Ersatzmann David Goffin. Der Belgier springt für den Franzosen Gaël Monfils ein, der am Mittwochabend wegen einer Rippenverletzung aufgab. Verletzt ist auch Thiems Trainer Günter Bresnik: Der 55-Jährige brach sich am Mittwoch bei einem Sturz eine Hand.

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