Hymnen-Proteste in der NFL setzen sich fort

NFL: Tennessee Titans at Miami Dolphins
Colin Kaepernick, der vor gut zwei Jahren die Nationalhymnen-Proteste im US-Sport ausgelöst hatte, lobt das Engagement.

Auch am ersten Spieltag in der neuen NFL-Saison haben sich die Proteste gegen Polizeibrutalität und Rassen-Ungleichheiten in den USA fortgesetzt. Während des Abspielens der US-Nationalhymne knieten Kenny Stills und Albert Wilson von den Miami Dolphins vor dem Heimspiel gegen die Tennessee Titans am Sonntag dabei als einzige Spieler.

Jeweils zwei weitere Football-Profis von den Denver Broncos und den Seattle Seahawks blieben während der Hymne im Spielertunnel. Drei andere Profis streckten aus Protest eine Faust in die Luft.

Der frühere Quarterback Colin Kaepernick, der vor gut zwei Jahren die Nationalhymnen-Proteste im US-Sport ausgelöst hatte, lobte das Engagement. "Meine Brüder Stills und Wilson zeigen weiterhin ihre unerschütterliche Stärke, indem sie für die Unterdrückten kämpfen! Sie sind nicht zurückgewichen, auch wenn sie angegriffen und eingeschüchtert wurden", twitterte Kaepernick. "Ihr Mut wird die Welt voranbringen."

US-Präsident Donald Trump, der sich in der Vergangenheit kritisch zu den Spieler-Protesten in der NFL geäußert hatte, twitterte am Sonntag, dass die Hymnen-Proteste der Grund für die rückläufigen Einschaltquoten der Profi-Liga seien. Das Saison-Eröffnungsspiel zwischen Super-Bowl-Sieger Philadelphia Eagles und den Atlanta Falcons am Donnerstag (Ortszeit) verzeichnete einen Quoten-Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In der Saisonpause hatte die NFL eigentlich verkündet, dass die Profis während der Hymne stehen oder in der Kabine bleiben sollen. Noch gibt es aber keine gültige Richtlinie zwischen der Ligaführung und der Spielergewerkschaft für die aktuelle Saison.

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