Alexandra Rinder: Mit Steirerblut auf Erfolgswelle

Alexandra Rinder ist die jüngste Doppel-Weltmeisterin zwischen hohen Meereswellen.
Alexandra Rinder ist mit 17 die jüngste Doppelweltmeisterin in der Surfgeschichte des Bodyboarding.

In der kommenden Woche werden Cornelia Hütter, Ramona Siebenhofer, Nicol Schmidhofer und Tamara Tippler in Zauchensee um Punkte im Ski-Weltcup rasen. Und danach wird wieder daran erinnert werden, dass die neue Speed-Generation mehrheitlich aus Steirerinnen besteht. Doch es gibt eine noch jüngere Dame, die sogar schon zweifache Weltmeisterin auf e i n e m Brettl ist. Und die ihre Sensationserfolge ähnlich selbstbewusst auf ihre Wurzeln zurückführt, indem sie sagt:"Steirerblut ist koa Nudelsuppn."

Bloß sitzt Alexandra Rinder, 17, nicht vor einer Ski-Hüttn, sondern am Atlantik-Strand im Süden von Teneriffa. Dort, wo Alexandra aufgewachsen ist und sie, obwohl auch als Leichtathletin hochbegabt, täglich bis zu sechs Stunden im Salzwasser verbringt. Motto: Desto unruhiger das Meer desto lieber.

Alexandra Rinder: Mit Steirerblut auf Erfolgswelle
Alexandra Rinder

Nur einmal vor Hawaii hat sie gehörig für ihren Mut zum Risiko gebüßt. Als sie im aufgewühlten Pazifik unfreiwillig ein Korallenriff küsste und ihr Teenager-Gesicht danach aussah, als wäre sie Wladimir Klitschko in die Fäuste gerannt.

Zum Glück ist keine Schramme geblieben. Und weil Alexandra nicht nur optisch, sondern als jüngste Surfweltmeisterin in der Spezialdisziplin Bodyboard auch sportlich so im Bilde ist, hat ihr Spaniens größte Sportzeitung schon ein ganze Seite gewidmet. Eine Ehre, die in der Marca seit Goleador Hans Krankl keinem österreichische Fußballer mehr zuteil geworden ist.

Kicker-Parallele

Aktuelle österreichische Teamspieler und Skifahrer wurden Alexandra auch in tausenden Kilometern Entfernung zum Begriff. Besonders taugt ihr, "wenn der Alaba wienerisch spricht". Nur dass es Parallelen zwischen Martin Harnik und ihr gibt, wusste die attraktive Weltmeisterin nicht. Wie Harniks Mama ist auch Alexandras Mutter Hamburgerin. Und wie Harniks Vater stammt auch der von Alexandras sportiver Papa aus der Steiermark. Bloß vermag Harnik seine norddeutschen Zungenschlag selbst nach 55 Länderspielen für Österreich nicht zu verbergen, während Alexandra abwechselnd mit rauer Stimme wie ein Grazer Sturm-Fan bellen, in perfektem Insel-spanisch wie ein Canario parlieren oder vor US-Mikrofonen locker auf Englisch antworten kann.

Alexandra Rinder: Mit Steirerblut auf Erfolgswelle
Alexandra Rinder

Sprachgewandtheit ist auch erforderlich, tingelte Alexandra doch schon als 15-Jährige aus Kostengründen ohne elterliche Begleitung quer durch die Welt. Selbst in Brasilien wusste sie sich durchzusetzen. Dort, wo die Konkurrenz im Bodyboarden am größten ist. Und wo zu Siegen eine deutliche sportliche Überlegenheit notwendig ist, zumal ein Erfolg nicht zuletzt – wie im Eiskunstlauf – von der Gunst von Preisrichtern abhängt.

Hairesistent

Sollte Wellenreiten olympisch werden, könnte die 1.73 Meter große Modellathletin vom (meist liegend manövrierten) Bodyboard auf ein längeres Brett umsteigen. Vorerst aber strebt Alexandra Rinder den WM-Hattrick mit dem Bodyboard an, wofür sie täglich im Kraftkammerl ihre jugendlichen Muskeln stählt.

Alexandra Rinder: Mit Steirerblut auf Erfolgswelle
Alexandra Rinder

Angst kennt sie weder vor 12 Meter hohen Wellen noch vor Haien. Und wenn ihr erzählt wird, dass aus deren Unterwassersicht ein Bodyboarder eine Brettljausn sei, dann lächelt Senorita Alexandra milde und wiederholt:

"Steirerbluat ist koa Nudelsupp’n."

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