Sie träumen vom Eiffelturm und vom Triumphbogen. Österreichs 3x3-Basketballteam geht bestens vorbereitet in die zwei anstehenden Olympia-Qualifikationsturniere. Die erste Station ist Hongkong, wo acht Teams um ein Ticket für Paris kämpfen. Matthias Linortner, Quincy Diggs, Nico Kaltenbrunner, Enis Murati, Filip Krämer und Fabio Söhnel wollen dabei den ganz großen Wurf landen.
„In den letzten Monaten habe ich schon oft geträumt und im Kopf visualisiert, dass wir in Paris antreten werden“, erzählt Murati im KURIER. Doch das allein qualifiziert ein Team nicht für das olympische Turnier. Linortner: „Mich stimmen die vergangenen vier Jahre in dieser Sportart optimistisch, weil wir viel investiert haben. Jetzt ist es Zeit, dass wir uns dafür belohnen.“
Allerdings erhält nur der Turniersieger den Boardingpass für Frankreich. In der Gruppenphase trifft man auf die Niederlande, Schweiz und Hongkong. Platz eins oder zwei sollten realistisch sein, die härteste Nuss würde ohnehin in Folge mit den lettischen Olympiasiegern warten. Die Österreicher feilten mit Erfolg an ihrer Form mit drei starken Auftritten bei Turnieren in Spanien. Murati: „Vor allem taktisch und physisch haben wir in den letzten Monaten sehr gut gearbeitet. Wir haben viel Qualität im Kader, wir funktionieren als Team viel besser.“
Gutes Verständnis, wenn der Puls über 180 steigt
Linortner steht in Sachen Optimismus um nichts nach: „Ich traue mich zu sagen, dass wir als Team in Olympia-Form sind. Allerdings müssen wir das am Tag X abrufen. Die Chemie ist jedenfalls ausgezeichnet.“ Das sollte sie auch sein, wenn vier Spieler in einem Pulsbereich von 180 aufwärts agieren. „Da musst du dich schon verstehen, wenn alle am Anschlag agieren.“
Im Gegensatz zum herkömmlichen Basketball (5 gegen 5) treten bei dieser Variante 3 Spieler pro Team an, gespielt wird auf einen Korb. 2021 war die Disziplin erstmals olympisch
21 erzielte Punkte eines Teams bedeuten, dass die Partie gewonnen ist. Längstens dauert ein Spiel zehn Minuten
In Debrecen gibt es eine letzte Chance
Klappt es in Hongkong nicht, dann gäbe es im Mai in Debrecen eine weitere Chance auf das Olympia-Ticket. Linortner will gar nicht so weit denken. „Meine Philosophie ist von Turnier zu Turnier zu schauen. In Hongkong wollen wir alles in die Waagschale werfen, um es gleich zu erledigen.“
Damit würde man die relativ junge Sportart 3x3 noch mehr ins Rampenlicht rücken. Es ist die Event- oder Straßenversion von Basketball, vergleichbar mit Beachvolleyball oder Padel-Tennis. Murati: „Die Sportart ist cool, das Urbane gefällt mir. Das Konzept ist toll, intensiv, schnell, kurz.“
Schauplatz Wien
Linortner erlebte die WM 2023 auf dem Wiener Rathausplatz auf dem Court mit und zeigt sich immer noch begeistert. „Das war vielleicht das emotionalste Turnier, weil wir vor heimischem Publikum Sechster wurden.“ Noch in diesem Jahr könnte es bei der EM in Wien eine Wiederholung der Emotionen geben. Diesmal wird nicht auf dem Rathausplatz gespielt. „Aber Wien hat noch andere coole Locations für ein solches Turnier.“
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