Zentralmatura vergleicht Walnüsse mit Mandeln
Jeder kennt es, das alte Sprichwort: „Nüsse machen klug!“ Kluge Schüler gelangen nach mehr oder weniger turbulenten Jahren in die Abschlussklasse und legen an deren Ende die Reifeprüfung ab. Und das vergangenes Schuljahr erstmals zentral. Für viele war die Umstellung auf neue Prüfungsformate und Aufgabenstellungen nicht leicht. Jahrelang lernten sie, jetzt gilt es auf einmal Kompetenzen zu erwerben.
Die Schüler sitzen in verschiedenen Klassen in unterschiedlichen Gymnasien und haben diverse Schwerpunkte – vergleichbar mit unterschiedlichen Nusssorten. Trotzdem sollen gute und vergleichbare Ergebnisse geliefert werden. Das kann jedoch so nicht funktionieren, denn gleiche Prüfungen fordern gleiche Voraussetzungen. Das ist sogar ohne Problemlösungskompetenz erkennbar.
Ungleiche Hilfsmittel
In Mathematik waren die Unterschiede besonders deutlich: Ausgeteilt wurden idente Angabezettel, doch während manche Schüler „altmodisch“ mit Zettel, Taschenrechner und Stift rechneten, durften andere Mathematikprogramme oder grafikfähige Taschenrechner zu Hilfe nehmen. Einige mussten die harte Mathematik-Nuss quasi mit den Händen knacken, andere durften den Nussknacker benutzen. Dieser muss aber richtig bedient werden, sonst hilft er wenig.
Am Ende waren die Ergebnisse zufriedenstellend, doch es gibt Handlungsbedarf. In Zukunft müssen gleiche Hilfsmittel zur Verfügung stehen, worunter auch die Wochenstunden von Prüfungsfächern fallen. Wenn das Ziel Vergleichbarkeit sein soll, müssen gleiche Voraussetzungen herrschen. Ansonsten werden bei der
Zentralmatura weiterhin Walnüsse mit Mandeln verglichen.
Kommentare