Zehn erstaunliche Fakten über das Weiße Haus

Zehn erstaunliche Fakten über das Weiße Haus
Wurde das Weiße Haus von Sklaven erbaut? Und spukt es dort?

Sie wollen beim nächsten Party-Smalltalk mit ungewöhnlichem White-House-Wissen zu den US-Wahlen punkten? Hier sind die Fakten dazu:

1. In Wirklichkeit ein „Grey House“

Diesen Namen hätte das Weiße Haus wohl Anfang des 19. Jahrhunderts tragen können. Bevor das Wahrzeichen seinen weltbekannten Namen erhielt, war es nämlich grau. Erst nach einem von britischen Truppen verursachten Brand bekam der Amtssitz des damaligen Präsidenten James Madison (4. Präsident der USA) seinen weißen Anstrich und somit auch den Titel „White House“.

2. Ein irischer Zwilling

Errichtet wurde der Amtssitz vom irischen Architekten James Hoban. Dieser orientierte sich dabei am Leinster House, welches in seinem Geburtsland steht. Heute hat dieses, im gregorianischen Stil erbaute Haus, die Funktion des Parlaments inne.

3. Klein, aber nicht fein

George Washington gab zwar den Auftrag zur Erbauung des Weißen Hauses, jedoch wohnte er selbst nie dort. Seiner Meinung nach war es zu klein und einfach für einen Präsidenten. Auch wenn er die Pläne noch erweiterte und neue Räume hinzufügte, zog er nie in das Gebäude ein. John Adams war der erste Präsident, der das neue Haus bezog.

4. Ein Weißes Haus von Sklaven erbaut

Worauf Michelle Obama bereits in ihrer Rede während der Democratic National Convention aufmerksam machte, ist die dunkle Seite der Erbauung des Weißen Hauses – die Sklavenarbeit. Es sei kein unbekannter Fakt, dass viele wichtige Regierungsgebäude in Amerika von Sklaven errichtet wurden, jedoch finde man kaum genaue Aufzeichnungen zu jenem Thema, so der Historiker Richard Baker. Im Jahr 2005 wurden erste Recherchen angestellt, wobei man hauptsächlich auf einen Anhaltspunkt stieß: die 385 an Sklavenbesitzer ausgestellten Bezahlungen von Kommissionsmitgliedern aus Columbia, die mit der Beaufsichtigung der Bauarbeiten beauftragt wurden, bestätigen den Einsatz von Sklaven an der Erbauung des Weißen Hauses. Ursprünglich wollte man für die Errichtung des Gebäudes billige europäische Arbeiter ins Land holen. Dieses Vorhaben misslang jedoch, weshalb die Regierung sich Sklaven von ihren Besitzern „ausborgte“ und für sie arbeiten ließ. Dabei wurden diese nicht nur für den Bau selbst genötigt, sondern auch in der Produktion der Steine eingesetzt. Des Weiteren waren die Sklaven für Tischlerei, Mauerhandwerk, Transport, Verputz, Verglasung und Malerei zuständig.

5. Die Nummer 1

1877 wurde das Weiße Haus erstmals mit einem Telefon ausgestattet. Präsident Hayes, der zu dieser Zeit im höchsten Amt tätig war, ließ sich dazu vom Erfinder des neuen Gerätes, Graham Bell, höchstpersönlich einschulen. Die Telefonnummer war dabei leicht zu lernen, sie bestand nur aus einer Ziffer: 1.

6. Spuk im Schlafzimmer

Auch wenn es sich im ersten Moment etwas skurril anhört: Es haben bereits mehrere Leute berichtet, den Hausgeist des Weißen Hauses gesichtet zu haben. Dieser sei niemand anderer als ehemaliger Präsident Abraham Lincoln. Die erste Sichtung wurde 1903 in einem Zeitungsbericht beschrieben. Demnach tauchte Lincolns Geist meistens in seinem Schlafzimmer und im Oval Office, dem Büro des Präsidenten, auf. Der Premierminister Winston Churchill, Königin Wilhelmine aus den Niederlanden und First Lady Grace Coolidge behaupteten alle, den Geist bereits gesehen zu haben.

7. Über Geschmack lässt sich nicht streiten

Ganz nach diesem Motto handelten die amerikanischen Präsidenten, wenn es um den Fußboden ihres Büros, dem Oval Office, ging. Dieser wurde seit 1934 bereits vier Mal ausgetauscht. Ursprünglich bestand er aus Kork, den Präsident Eisenhower, welcher leidenschaftlicher Golfer war, mit seinen spitzen Golfschuhen zerstörte. Präsident Johnson ließ darauf während seiner Amtszeit 1960 einen Linoleumboden auslegen. Leider traf das den Geschmack von Ronald Reagan gar nicht, woraufhin der beschloss, einen Parkett aus Kiefern- und Eichenholz legen zu lassen. Dieser wurde 2005 letztendlich noch von George W. Bush erneuert, der jedoch das Muster beibehielt und endgültig beim Holzboden blieb.

8. Ein echtes Traumhaus

So imposant, wie das White House von Außen aussieht, so eindrucksvoll ist es auch von Innen. Insgesamt verfügt es über 132 Räume, 35 Badezimmer, 8 Treppenhäuser und 3 Aufzüge. Zusätzlich kann man den hauseigenen Pool benutzen, im Kinosaal Filme anschauen und am Tennisplatz den Schläger schwingen. Auf Wunsch von Präsident Nixon wurde auch eine Kegelbahn errichtet und sogar Barack Obama veranlasste den Bau eines Basketballplatzes.

9. Das Stückchen Paradies

Zehn erstaunliche Fakten über das Weiße Haus
US President Barack Obama exits the Oval Office as he walks to Marine One prior to departing from the South Lawn of the White House in Washington, DC, June 1, 2016, as he travels to Indiana and Colorado. / AFP PHOTO / SAUL LOEB
Die First Lady Ellen Wilson begann 1913 mit dem Anlegen eines Ostgartens. Nach ihrem Tod übernahm die Architektin Beatrix Farrand die Gestaltung des Gartens und stellte jenen fertig. First Lady Jacqueline Kennedy war nach langer Zeit die erste, die sich nach Amtsantritt ihres Mannes wieder um den Garten kümmerte. Nach dem Tod John F. Kennedys beschloss die nächste First Lady Bird Johnson den Garten in Jacqueline Kennedy Garden umzubenennen um die Arbeit der ehemaligen First Lady zu ehren. Heute finden sich dort diverseste Blumen- und Pflanzenarten, die die Veranstaltungen um einiges bunter machen.

10. Kein Spaziergang

Als Nicht-US-Bürger wird es einem nicht leicht gemacht, das Weiße Haus von innen zu besichtigen. Rund 6 Monate vorher ist dazu eine Anmeldung bei der eigenen Botschaft in Washington notwendig. Erst dann wird es einem vielleicht ermöglicht, die andere Seite der weißen Wände zu betrachten.

Kommentare