Sommer, Sonne, VWA

Nicht nur mit Grundkompetenzen macht die neue Matura den Schülern das Leben schwer, sondern auch mit der neu eingeführten VWA.

Zwei Monate Nichtstun – wie jedes Jahr genießen die SchülerInnen im Juli und August ihre wohlverdiente Pause. Doch für die Absolventen der Siebenten Klasse ist dieses Mal etwas anders. Denn sie müssen Liegestuhl gegen Schreibtischsessel und Eissalon gegen Bibliothek tauschen. Immerhin sollte die Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) bis zum Ferienende fertig geschrieben sein. Während der achten Klasse ist definitiv keine Zeit für eine Arbeit dieses Ausmaßes – so der Tenor unter den Lehrern.

Doch daran dürften die Bildungsexperten beim BIFIE nicht gedacht haben. (Außer man wollte den Schülern absichtlich die Ferien kürzen, aber so etwas würde ich nicht einmal dem BIFIE unterstellen). Ein Fehler, dem medial kaum Beachtung geschenkt wurde, obwohl er die größte Auswirkung auf die SchülerInnen hat. Das Schreckgespenst Grundkompetenzen jagt den angehenden Maturanten mit Sicherheit weniger Angst ein als die VWA. Denn zu dem prekären Zeitbudget kommt noch dazu, dass die Lehrer vom BIFIE nur sehr spärlich informiert werden und selbst von den sich ständig ändernden Regelungen verwirrt sind. (Zumindest ist dies in meiner Schule der Fall). Das gibt nicht unbedingt Selbstvertrauen.

Während sich dieses Problem aber höchstwahrscheinlich in den nächsten Jahren in Luft auflösen wird (die Testjahrgänge haben halt Pech gehabt), werden auch die zukünftigen Maturanten in den Ferien arbeiten dürfen. Nicht nur, dass ihnen nach der als schwierigste Klasse verschrienen Siebten eine Erholung vorenthalten wird. Das Arbeiten ist in den Sommerferien dadurch erschwert, dass man viel schlechter mit dem Betreuungslehrer kommunizieren kann. Des Weiteren kommt noch ein Faktor dazu, denn man nicht unterschätzen sollte, und zwar die Hitze. Denn wenn man so wie dieses Jahr einen Sommer mit Hitzerekord erwischt, ist längeres, konzentriertes Arbeiten kaum möglich. Das ist für eine derartig umfangreiche Arbeit nicht gerade förderlich.

Die VWA ist zwar grundsätzlich sinnvoll, man sollte sie aber mehr in den Schulalltag integrieren und auch zeitmäßig Platz für die VWA im Stundenplan finden, also das ein Schüler z.B. ein Fach, in dem er nicht maturiert, streichen könnte. Wenn man dies umsetzten würde wäre die Vorwissenschaftliche Arbeit mit Sicherheit eine sehr gute Vorbereitung auf die Universität.

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