Medialer Vorsprung der FPÖ - wo sind linke News?

Die mediale Mitte in den USA läuft aus: und zwar nach mehreren Seiten. Zum einen gibt es Nachrichtenseiten wie „Breitbart“, die den rechten Rand der Republikaner anfeuern. Einer der „Breitbart“-Chefs wechselte vor Kurzem ins Wahlkampfteam von Donald Trump – jetzt ist Stephen Bannon CEO der Präsidentschaftskampagne. Dass man Wähler am besten mit eigenen Medien einkocht und dort das Erregungslevel im immerselben Sud aus Stimmungsmache und Anschuldigungen auf konstant hoher Temperatur brutzeln lässt, hat sich auch bis nach Österreich durchgesprochen. Die FPÖ bietet neben Facebook und „Neuer Freier Zeitung“ auch ein „FPÖTV“ auf youtube und neuerdings einen Nachrichtenkanal auf whatsapp. Auch das Printmedium „Zur Zeit“ von Andreas Mölzer und „unzensuriert.at“ von Martin Graf kümmern sich um die Darstellung ihrer Partei.
Andererseits erfreuen sich auch linke Nachrichtenformate wie „Democracy Now!“ großer Beliebtheit. Moderiert und produziert wird dieses von Amy Goodman, die keinen Wert auf Meinungsforscher und Umfrageanalytiker legt. Sie möchte dorthin gehen, „wo die Stille ist“, und abseits des Mainstreams den Bügerbewegungen und FriedensaktivistInnen Raum geben. Bei „DN!“ gibt es keine lustigen Katzenvideos sondern „Krieg und Frieden“, wie Goodman und ihr Co-Moderator Juan Gonzalez zu Beginn jeder Show verkünden. Die „Black Lives Matter“ - Bewegung ist ebenso Thema wie die Abschaffung der Todesstrafe, Polizeigewalt, Klimawandel, LGBTQ-Rechte und Whistleblowing. In Österreich ist „DN!“ zum Beispiel auf OktoTV zu sehen, dem Wiener Community-Sender, der alle Interessierten zum Mitmachen einlädt.
Die Politik rechts der Mitte in Österreich beackert also fleißig ihre Medien, links liegen die Felder etwas brach. Vielleicht sollte man dort einige Kräfte bündeln, falls man politisch mehr Relevanz möchte.

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