Hoteliers fühlen sich ihrer Freiheit beraubt

Für viele Reisende ist Luxus im Hotel nicht mehr gefragt. Sie wollen statt umfangreichem Komfort und Service lieber günstiger nächtigen.
Buchungsplattformen sind ein wichtiger Partner für Hotels, schränken diese aber auch ein.

Hotelbuchungsplattformen begünstigen den Wettbewerb, machen Hoteliers das Leben aber auch nicht leichter. Einer Umfrage der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) zufolge, sagen rund die Hälfte der befragten Hoteliers, dass sie in ihrer unternehmerischen Freiheit eingeschränkt sind – vor allem, wenn es um die freie Preisgestaltung geht. Hotels dürfen die Zimmer auf ihren eigenen Webseiten nämlich nicht billiger anbieten, als auf den Buchungsportalen (Preisparität). Auch wenn es um die Verfügbarkeit des letzten Zimmers geht, sind die Hotels derzeit benachteiligt. Sie müssen das letzte freie Zimmer dem Buchungsportal überlassen (Verfügbarkeitsparität). Da die Portale aber auch nichts verdienen würden, wenn die Hotels nun die günstigeren Preise hätten, muss ein geeigneter Mittelweg gefunden werden. Aus diesem Grund gibt es Verhandlungen mit Booking.com, HRS und Co., um den Hotels wieder mehr Freiheit zu ermöglichen.

(Un)Fairer Wettbewerb

Immer mehr Buchungen gehen über Buchungsportale ein – über 20 Prozent sind es derzeit. Besonders kleinere Betriebe sind oft von den Buchungen über die Portale abhängig. Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) und der Fachverband Hotellerie bezeichnen die Vorgehensweise der Hotelbuchungsplattformen als wettbewerbsverzerrend, weil beispielsweise die Provisionen laufend erhöht und die Kostenstrukturen der Hotels weiter belastet werden. Es wird betont, dass die Plattformen sehr wohl wichtige Partner seien, der Wettbewerb aber in jedem Fall fair sein sollte. Aus diesem Grund schaltete sich die BWB ein.
Es wird eine ähnliche Lösung wie in Deutschland angestrebt, wo nun alles freigegeben ist und auch die Verfügbarkeit beim Hotelier liegt. Wenn alles nach Plan läuft, gibt es schon im Herbst eine Einigung.

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