Elliot Tiber: Seine Unterschrift hat Woodstock ermöglicht

"Mr. Woodstock": Nachruf auf einen der Väter des Festivals

Elliot Tiber hat, als einziges Mitglied der örtlichen "Wirtschaftskammer", sich selbst genehmigt, irgendwann ein Rockfestival zu veranstalten. Dass der Sohn eines emigrierten Österreichers damit Rockgeschichte schreiben würde, war ihm selbst nicht bewusst.

Denn letztlich machte seine Unterschrift das prägendste Konzert des 20. Jahrhunderts möglich: Tiber ging als "Mr. Woodstock" in die Geschichte ein. Nun ist er im Alter von 81 Jahren verstorben. Das Musikereignis, an dem u. a. Jimi Hendrix, Janis Joplin und The Who beteiligt waren, stellt den Höhepunkt der Hippie-Bewegung dar und ging 1969 auf einem Feld in Bethel über die Bühne. "Wenn er mich nicht angerufen und nach Bethel geholt hätte, wofür ich ihm sehr dankbar bin, wäre Woodstock vielleicht nicht zustande gekommen", sagte Michael Lang, Veranstalter des Konzerts. Tiber, 1935 als Eliyahu Teichberg in Brooklyn als Sohn eines österreichischen Emigranten und einer Russin geboren, wurde "einer der ungewöhnlichsten Helden der Gegenkultur der 1960er-Jahre", wie die New York Times in ihrem Nachruf schrieb.

Die Konzerte haben auch im Leben Tibers eine Wende gebracht: "Sie eröffneten mir ganz neue Welten. Ich fühlte mich nicht fett, ich fühlte mich nicht hässlich. Es befähigte mich, alle möglichen Leute zu treffen, mich zu amüsieren."

Nach dem Festival lebte Tiber mit seinem Partner, dem belgischen Theaterregisseur André Ernotte, in Brüssel und arbeitete für das Fernsehen sowie als Schriftsteller. Auch ein Comedy-Programm mit dem Namen "Woodstock Daddy" hat er geschrieben. Seine Erlebnisse hat er in Buchform festgehalten, dieses wurde von Ang Lee verfilmt.

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