Die Menschen leben auf zu großem Fuß

Welterschöpfungstag.Bereits heute sind alle Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht.
Die Menschen leben auf zu großem Fuß
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Die Menschen leben in Saus und Braus und denken nicht an morgen. Das legt der Bericht des Global Footprint Network nahe: Alle Ressourcen, die die Erde heuer produziert, sind bereits heute, Donnerstag, aufgebraucht. Der 13. August 2015 ist deshalb Welterschöpfungstag.

Wie die Forscher auf dieses Datum kommen, erläutert Wolfgang Pekny von der Plattform Footprint. "Es wird berechnet, wie stark der Mensch die Erde beansprucht, um Energie, Nahrung oder Holz zu gewinnen. Die Daten liefern Satelliten und nationale und internationale Organisationen wie die UNO." Punktgenau kann die Rechnung natürlich nicht sein, eher eine "gute qualifizierte Schätzung", wie es Bernhard Wohner von Global 2000 formuliert. "Man kann das mit dem Bruttoinlandsprodukt vergleichen, das von tausend Menschen berechnet wird – am Ende kommt auch keine exakte Zahl heraus."

Wohner bleibt gerne in der Welt der Banken und Zahlen: "Wie Griechenland leben wir dauernd über unsere Verhältnisse. Nur dass es niemanden gibt, der unsere Schulden begleichen kann." Diese Schulden haben sich über die Jahre kräftig angehäuft: "Wir stehen mit insgesamt 3700 Tagen im Minus – das sind zehn Jahre." Ziel müsse es sein, dieses Defizit langfristig auszugleichen. Denn ein Bankrott der Natur hätte verheerende Folgen für alle Menschen.

Weniger Gummi-Enten

Einen Beitrag kann jeder leisten, indem er seinen persönlichen ökologischen Fußabdruck minimiert: Wie groß dieser ist, hängt davon ab, wie viel Wohnfläche er benutzt, wie oft er verreist, und wie häufig er sich Hosen, Laptops, Fleisch oder Gummi-Enten kauft.

Auf welch großem Fuß ein Mensch lebt, ist von Land zu Land unterschiedlich. Als Faustregel gilt: Je reicher ein Staat, desto verschwenderischer seine Bürger. Würden alle so leben wie die Österreicher, bräuchte es sogar drei Planeten wie die Erde (siehe auch Grafik rechts). Der österreichische Ökoschuldentag war bereits am 26. April 2015.

Die Folgen der Verschwendung sind spürbar: Die Umweltkatastrophen, wie die andauernde Hitzewelle oder stärkere Unwetter, sind erste Indizien. Bernhard Wohner weist auch auf politische Folgen hin: Es wird Konflikte um Ressourcen geben. Hunger, Kriege und Flüchtlingsströme werden zunehmen. Für globale Probleme braucht es globale Lösungen. Er hofft auf die Weltklimakonferenz 2015 in Paris.

Nähere Informationen:

www.mein-fussabdruck.at

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