Kennen Sie Dumbphone und Datenzäpfchen?

ILLUSTRATION - Die Bustaben eines Brettspiels ergeben am 30.05.2013 in Berlin das Wort Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz. Das mecklenburg-vorpommerische Landesrecht beherbergte lange das längste Wort der deutschen Sprache. Politiker haben es nun abgeschafft. Foto: Britta Pedersen/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die deutsche Sprache wird laufend um neue Wörter erweitert.

Die Medien werben mit Gewinnspielen, bei denen man „abkassieren“ kann, die Cousine wird zum „Flexitarier“ und das alte „Dumbphone“ muss dringend gegen ein modernes „Smartphone“ ausgetauscht werden. Immer wieder schleichen sich neudeutsche Wörter in unsere Sprache ein. So wird „Egozentrien“ zum Land der Egoisten, ein USB-Stick unter Jugendlichen als „ Datenzäpfchen“ bezeichnet und „Geht’s noch?“ statt „Spinnst du?“ verwendet. Aber woher kommen all diese Wörter und Phrasen?

Neologismen, wie diese Neuwörter in der Fachsprache genannt werden, entstehen meist in kleinen sozialen Gruppen und verbreiten sich sehr schnell. Wenn es ein Begriff also ins Neudeutsche schafft und sich in den allgemeinen Sprachgebrauch integriert, wird er irgendwann auch im Wörterbuch aufgenommen.

Wenig Lehnwörter

Rund 700 neue Wörter wurden bereits 2004 im Rahmen einer Forschungsarbeit am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim gefunden. Davon haben fast 60 Prozent deutschen Ursprung. Nur etwa 40 Prozent sind Lehnwörter aus dem britischen oder amerikanischen Englisch.

Durch das Aufnehmen dieser neuen Wörter im Deutschen Sprachgebrauch kommt es leicht zu Missverständnissen und Denkfehlern. Der Begriff „Schmalzwuchtel“ zum Beispiel bezeichnet nicht eine Süßspeise, sondern ist ein Ausdruck für einen schmalzigen Popsong, der großes Interesse bei den Zuhörern weckt. Hinzu kommen neue Bandwurmwörter, wie das deutsche „Dienstleistungskonjunkturstatistikgesetz“ oder die „Apfelbaumrodungsverordnung“. Theoretisch sind im Deutschen unendlich lange Begriffe erfindbar. In der Praxis aber eher witzig als sinnvoll.
Da fragt man sich schon: „Sag mal, geht’s noch?“

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