Der letzte Gentleman der Formel 1

Der letzte Gentleman der Formel 1
Seit 15 Jahren ist Jenson Button ein fixer Bestandteil des Formel 1 Zirkus. Nun deutet immer mehr auf einen Rücktritt des 35-Jährigen hin. Schon an diesem Wochenende beim Grand Prix in Japan, soll er seinen Rückzug bekanntgeben.

Button gab sein Formel 1 Debut im Jahr 2000 für den Traditionsrennstall Williams. Als damals 19-Jähriger wurde er damit zum bis dahin jüngsten britischen Formel 1 Fahrer. Auf seinen ersten Rennsieg musste er dennoch lange warten. Im Jahr 2006, nach 113 Rennen gelang es ihm in Ungarn diesen einzufahren. Sein Rennstall war zu diesem Zeitpunkt Honda. Bis Ende 2008 gelangen Button aber lediglich nur vier weitere Podestplätze und er fand sich in den letzten beiden Jahren bei Honda gar nur im hinteren Fahrerfeld wieder. Nach dem Rückzug von Honda aus der Formel 1, stand er gar ohne Cockpit da.

Die Auferstehung mit Brawn GP

Wie Phoenix aus der Asche, gelang dem britischen Fahrer im Jahr 2009 die Auferstehung mit dem Rennstall Brawn GP. Kurz vor Saisonbeginn heuerte Button beim Team von Ross Brawn an und nahm sowohl eine Gehaltskürzung, als auch ein großes Risiko in Kauf. Es sollte sich lohnen, denn vor allem die erste Saisonhälfte verlief wie im Märchen. Dank der Konstruktion eines Doppel-Difusors, stand Button mit seinem Formel 1 Boliden eine Wunderwaffe zur Verfügung. Sechs der ersten sieben Rennen konnte Button für sich entscheiden. In der zweiten Hälfte der Saison kam es dann zu einem Leistungsabfall, der Button aber dennoch nicht am Gewinn seiner bis heute einzigen Weltmeisterschaft hindern konnte.

Wechsel zu McLaren

2010 wechselte Button zu McLaren und wurde dort Teamkollege von Lewis Hamilton. Sein erfolgreichstes Jahr für die Silberpfeile fuhr er ein Jahr später, als drei Siege und zwölf Podestplätze auf sein Konto gingen. In der WM-Wertung belegte er den zweiten Platz, hinter dem in diesem Jahr herausragenden Sebastian Vettel. Seinen wohl spektakulärsten Sieg feierte Button ebenfalls in dieser Saison. Beim Großen Preis von Kanada musste er sechs Mal an die Box und fiel zwischenzeitlich sogar ans Ende des Feldes zurück. Erst in der letzten Runde übernahm er die Führung wegen eines Fahrfehlers von Vettel. Die folgenden Jahre läuteten dann aber die Abwärtsspirale bei McLaren ein. 2014 konnte er sich zwar gegen seinen neuen Teamkollegen, den Rookie Kevin Magnussen behaupten, dennoch standen am Ende der Saison nur zwei vierte Plätze und der achte WM-Rang zu Buche. Lange war nicht klar, ob Button auch 2015 für McLaren an den Start gehen werde. Nach langer Entscheidungsfindung entschied man sich dann aber doch für eine Weiterbeschäftigung Buttons, diesmal an der Seite von Fernando Alonso. Doch auch mit dem neuen Motorenpartner Honda ist keine Besserung in Sicht. Vielmehr jagt ein Ausfall den nächsten.

Das Ende einer Karriere?

Dieses Wochenende soll Jenson Button nun angeblich verkünden, in der kommenden Saison nicht mehr an den Start zu gehen. Die Formel 1 verliert damit nicht nur einen herausragenden Fahrer und Reifenflüsterer, sondern auch einen Sympathieträger. Während einige seiner Kollegen immer wieder mit Streitigkeiten oder unangemessenen Äußerungen von sich reden machten, wird Button als der letzte Gentleman der Formel 1 gehandelt. Seit 2009 ist er mit dem japanischen Model Jessica Michibata liiert, welche er im Dezember 2014 heiratete. Eine besondere Beziehung unterhielt er auch zu seinem Vater John Button, welcher jedem Formel 1 Fan ein Begriff ist. Bei jedem Rennen seines Sohnes fieberte er live vor Ort mit. Sein Tod im Jahr 2014 sorgte somit auch im gesamten Fahrerlager für große Bestürzung.

Nun könnte also einer der ganz Großen der Formel 1 den Rücken kehren- zumindest als Fahrer, denn Button hatte auch immer wieder vermelden lassen, dass er sich auch eine Karriere als TV-Experte vorstellen könne. Auch einen Einstieg bei Langstreckenrennen hält er nicht für ausgeschlossen. Es wäre wünschenswert, denn somit bliebe den Zuschauern ein fairer und sympathischer Sportsmann erhalten.

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