Veith nach Aus im Super-G "froh, dass nix passiert ist"

Veith nach Aus im Super-G "froh, dass nix passiert ist"
Rund 40 Sekunden lang war Anna Veith im Super-G von St. Moritz sogar auf Medaillenkurs. Dann fehlte der lange verletzt gewesenen Titelverteidigerin nach einem Verschneider aber die Kraft, die Situation noch zu retten. Nach ihrem WM-Aus war Veith vor allem "froh, dass nichts Gröberes passiert ist". Ein lachendes und ein weinendes Auge hatte Stephanie Venier nach Platz sieben.

Denn auch die WM-Debütantin aus Tirol war noch vor der späteren Goldfahrt von Nicole Schmidhofer gut unterwegs, ehe ein grober Schnitzer eine bessere Zeit verhinderte. "Ich war bei meinem ersten WM-Super-G sehr risikoreich und direkt unterwegs. Die Welle kam dann total schnell, mich hat's ausgehebelt und ich habe kurzzeitig den Schlieri gemacht", berichtete die Tirolerin.

"Bei einer WM steckt man eben nicht zurück. Aber dann habe ich mich fast niedergelegt, hab den Schnee schon am Hintern gespürt, mir aber vorgenommen, auf den Beinen zu bleiben", sagte Venier weiter. "Schade. Es fehlten am Ende nur vier Zehntel auf das Podest. Das ist für so seinen Fehler eh gut. Ich habe alles riskiert und nichts gewonnen."

Dass Schmidhofer hingegen der Sieg gelungen war, freute auch Venier. "Normal redet die Nici ja ganz viel. Heute war sie aber total ruhig", lachte Venier.

Veith hatte auf dem relativ langsamen Schnee gerade versucht zu beginnen zu pushen. "Ich wollte eng reinfahren und den Schwung kurz halten. Dann ist in der Kompression aber der Druck sehr groß geworden, ich habe nicht standhalten können", erklärte sie.

Eine Situation, die sie wegen ihres immer noch schmerzenden Knies auch schon in Garmisch aus dem Rennen gebracht hatte. "Natürlich hätte ich es lieber runter gebracht. Jetzt bin ich aber in erster Linie froh, dass nix passiert ist. Es ist positiv, dass das Knie hält", sagte die 27-Jährige im WM-Zielraum.

Für Schmidhofer freute sie sich "extrem". "Es ist immer schön und witzig mit ihr. Wir sind ja der gleiche Jahrgang, wir haben viel gemeinsam trainiert. Außerdem ist sie eine, die immer geradeaus sagt, was sie denkt. Man weiß immer wo man steht, das schätze ich sehr", lautete Veiths Laudatio auf ihre Nachfolgerin als Super-G-Weltmeisterin. "Sie hat nach der Verletzung hart gearbeitet und sich das jetzt voll verdient."

Gold gleich beim WM-Start sei großartig, sagte Veith. "Da ist die Stimmung im Team sicher gleich viel besser und macht es für alle leichter."

Ex-Trainer Herbert Mandl hatte Schmidhofers Goldfahrt vor Ort beobachtet. "Es ist eine schöne Überraschung. Die Piste ist nicht allzu steil und der Schnee nicht hart. Nici hat einen fehlerfreien Lauf erwischt und dass sie viel Gefühl hat, wissen wir. Als sie ins Team kam, hatte selbst eine Renate Götschl beim Gleiten kaum eine Chance gegen sie."

Mit Tamara Tippler wurde eine andere Steirerin nur 20. Tippler hatte aber die halbe Saison wegen einer Knieverletzung verpasst. "Das ist total schief gegangen, mir fehlt der Renn-Rhythmus. Ich stecke den Kopf aber nicht in den Sand, es kommt ja noch eine Abfahrt", sagte Tippler.

Zu Schmidhofer sagte Tippler: "Sie hat sich das richtige Rennen ausgesucht für den ersten Sieg. Es war der perfekte Tag für sie. Die Linie, die Ski, alles war perfekt. Wahrscheinlich hat sie sogar perfekt geschlafen davor. Sie war zuletzt schon in Topform und wir haben alle gesagt, wenn sie so auch hier so fährt, wer soll sie dann schlagen?"

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