Blechlawine in St. Moritz für norwegisches Team "bitter"

Blechlawine in St. Moritz für norwegisches Team "bitter"
Eine Silbermedaille für Kjetil Jansrud im Super-G und eine Bronzemedaille für Leif Kristian Haugen im Riesentorlauf - für das starke norwegische Team ist die Alpinski-WM in St. Moritz weniger erfolgreich als erhofft verlaufen. Besonders schmerzhaft ist der Gewinn der Blechwertung mit gleich fünfmal Rang vier.

"Fünf ist schon bitter. Fünf Rennen und fünfmal immer relativ knapp, aber was soll man machen", sagte der steirische Herren-Cheftrainer Christian Mitter zur Blechlawine. Aber kein Grund zu verzagen, denn es geht im Weltcup mit den Heimrennen in Kvitfjell weiter, da stehen zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm. "Und wenn wird dort dreimal gewinnen, dann redet von dem hier auch schon keiner mehr."

Es erwischte zwei Athleten gleich doppelt, nämlich Aleksander Aamodt Kilde im Super-G und der Kombination, sowie Henrik Kristoffersen im Riesentorlauf und im Slalom, zudem Jansrud in der Abfahrt. Bei Slalom-Topfavorit Kristoffersen gingen am Sonntag die Nerven durch. Erst beklagte der fünffache Saisonsieger im Slalom-Weltcup die flüssige Kurssetzung seines eigenen Cheftrainers Mitter, nach dem Finale warf er im Zielbereich dann sein Equipment wutentbrannt weg.

Mitter maß den Ausbrüchen keine große Bedeutung zu. "Man muss die ersten zehn Minuten, nachdem sie (Athleten/Anm.) im Ziel sind, mal ein bisserl ausklammern. Da gibt es einige, die ein bisschen so oder so sind, auf die eine oder die andere Seite im Extrem. Da sind sehr viel Hormone im Spiel", sagte der Steirer.

Und zu seiner eigenen Kurssetzung: "Ich finde, dass er (Henrik/Anm.) am besten Slalom fährt, da muss man ihm die Möglichkeit geben, dass er die Schwünge zeigt. Wenn du so in Form bist, muss man einfach schauen, dass man es einfach hält. Aber Marcel ist auch kein schlechter Skifahrer, dass er es da wie ein paar andere runterbringt, war auch klar", sagte Mitter über Goldmedaillengewinner Marcel Hirscher.

Man habe geahnt, dass es wegen des flachen Hanges ein schwieriges Rennen werden würde, erläuterte Mitter. "Er hat es eigentlich oben verloren, aus dem Start raus. Im Flachen bekommt er keine Wucht zusammen. Er probiert mit seiner Technik alles rauszuholen. Er ist im ersten Durchgang im Steilen schnell gewesen, im zweiten im Mittelteil brutal gut gefahren, es war einfach nicht mehr drinnen. Gegen Marcel sowieso nicht. Es hätte vielleicht für eine Medaille gereicht, wenn alles brutal passt."

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