KURIER-Kampagne: Bürger machen Politik

KURIER-Kampagne: Bürger machen Politik
Redaktion und Leser-Familie verbessern gemeinsam Österreich.

Die freudige Überraschung und das Gefühl der Bestätigung waren in der Redaktion überwältigend. Denn die Premiere zum ersten Tag der offenen Türe im KURIER-Haus in der Wiener Lindengasse übertraf am Freitag selbst die kühnsten Erwartungen.

Über den Tag verteilt besuchten mehrere Tausend KURIER-Leser – auch aus den Bundesländern – die Veranstaltung. Das Motto "Leser sind am Wort" und die Präsentation der Kampagne "Wir verbessern Österreich" trafen punktgenau den Zeitgeist der Leser-Familie. Noch Freitagabend und im Nachtdienst auf Samstag sichteten Redakteure Vorschläge zur Verbesserung des Landes. KURIER-Geschäftsführer Thomas Kralinger betonte das Ziel des Events: "Wir wollen mithilfe der Leser Österreich verbessern. Es regiert das Gefühl, dass zu wenig geschieht. Gemeinsam können wir das der Politik verständlich machen."

KURIER-Kampagne: Bürger machen Politik

In den kommenden Wochen wird zu den Reform-Vorschlägen – je nach Ressort – bei den verantwortlichen Politikern nachgestoßen und recherchiert. Die Redaktion wird Sie, geschätzte Leser, in Ihrem täglichen KURIER auf dem Laufenden halten. Und am Ende des Prozesses werden Wünsche und Anregungen der KURIER-Familie der Bundesregierung übergeben.

Apropos Politik: Welchen enormen Stellenwert Österreichs beliebteste Qualitätszeitung bei Entscheidungsträgern hat, zeigte die hochkarätige Gästeliste. Kanzler Werner Faymann, Vizekanzler Michael Spindelegger (beide kamen trotz des Wien-Besuchs von Angela Merkel) , Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Burgenlands Landeschef Hans Niessl und NÖ-Landesvize Wolfgang Sobotka stellten sich den Fragen des Publikums. Der Fokus lag auf den Themen Bildung, Korruption, Integration, Gesundheit, Pensionen und Wirtschaftspolitik. Unterstützt wurden die Diskussionsrunden etwa von Top-Manager Wolfgang Ruttenstorfer oder Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer.

Leser-Auftrag

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Für KURIER-Chefredakteur Helmut Brandstätter entwickelte sich das anfängliche Experiment – niemand konnte das enorme Feedback erahnen – zum unumstößlichen Leser-Auftrag: "Ich freue mich, dass so viele Leserinnen und Leser unserer Einladung gefolgt sind. Aber noch wichtiger ist, dass wir schon sehr viele Anregungen zur Verbesserung Österreichs erhalten haben."

Wie sehr der Schuh drückt, wie sehr der Unmut unter den Bürgern wächst, zeigten die Hunderten Wortmeldungen der KURIER-Leser. Konstruktive Kritik, aber auch ehrliche Enttäuschung standen dabei im Vordergrund. Einige Auszüge:

Pedram Seidi (Wien): "Überall Korruption. In der Politik sollte man genauer schauen, wen man für Ämter auswählt."

Andrea Lipp (Pottenstein): "Politiker sollten nicht nur auf Wählerstimmen achten, sondern auch unbeliebte Reformen durchsetzen."

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Ernst Tremmel (Ebenfurth): "Elsner kauft Zigarren, und eine Angeschossene muss im Bett vor Gericht erscheinen. Das passt doch nicht."

Regina Schwarz (Wr. Neustadt): "Es darf nicht sein, dass sich Ausländer abkapseln und nicht Deutsch lernen. Da ist die Politik gefragt."

Elisabeth Gessner (Wien): "Über das Thema Bildung wird sehr viel diskutiert. Es muss aber auch mal gehandelt werden."

Maria Skoda (Hohenau): "Gegen die Korruption sollte man etwas tun. Die Justiz ist in der Sache viel zu lasch."

Friedrich Glück (Wien): "Die Schulen gehören verbessert, das Thema Wehrpflicht muss endlich geklärt werden."

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Die legere, aber konzentrierte Stimmung am Podium sorgte auch für so manche Polit-Kampfansage. Vize-Chefredakteurin Martina Salomon lockte etwa Vizekanzler Michael Spindelegger aus der Reserve. Spindelegger zum Thema Euro-Krise: "Ich bin nicht dafür, dass die Österreicher für die Schulden aller anderen haften. Da werden wir uns in der Regierung einigen müssen." Auch Sozialminister Hundstorfer sprach Klartext: "Es wird nie mehr so hohe Pensionen geben." Und Manager Ruttenstorfer traf den Nerv der KURIER-Leser: "Unsere Bundespolitik traut sich zu wenig. Man glaubt, dass Österreicher keine Veränderungen wollen. Es braucht mehr Mut, siehe Berufsheer, Schule oder Studiengebühren."

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