Forderung: Mittlere Reife für alle

Spätestens mit 18 Jahren sollten Schüler Basiskenntnisse haben
Die Industrie will eine Bildungspflicht bis 18 und einen Lehrplan, der Kinder zukunftsfit mach.

Industrie und Wirtschaft sind die wichtigsten Arbeitgeber. Als Präsident der Industriellenvereinigung (IV) weiß Georg Kapsch deshalb, welche Schlüsselkompetenzen zukünftige Arbeitnehmer haben sollten. "Derzeit bereitet die Schule Kinder nicht ausreichend auf die Arbeitswelt und auf die gesellschaftlichen und demokratiepolitischen Herausforderungen vor", stellt er fest.

Es sei aber Aufgabe der Schule und auch der Eltern, Kindern die nötigen Kompetenzen zu vermitteln. Welche das sind, hat die IV jetzt formuliert und in ihr Bildungskonzept integriert: "Das beginnt mit Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben, Rechnen und geht über Allgemeinbildung bis hin zu naturwissenschaftlichem oder wirtschaftlichem Grundverständnis sowie dem Umgang mit digitalen Medien. Auf der Persönlichkeitsebene sind Selbstvertrauen, Belastbarkeit oder Teamfähigkeit Kompetenzen, die bis zum Ende der Pflichtschulzeit entwickelt werden sollten."

Basiskenntnisse testen

Einen jungen Menschen sollte man erst dann in eine höhere Schule oder in die Lehre entlassen, wenn er in diesen Bereichen Grundlegendes beherrscht. Mit 14 Jahren ist das so weit, manchmal früher oder auch später, bis maximal 18. Die Mindeststandards in Deutsch, Mathematik und Englisch sollten in einer Art "Mittleren Reife", die ähnlich wie die Zentralmatura organisiert ist, abgetestet werden. Bildungsexpertin Christa Koenne hat das Konzept mitformuliert und erläutert: "Da geht es nur um Mindestanforderungen und nicht wie z.B. beim PISA-Test darum zu zeigen, was ein durchschnittlicher Schüler kann."

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